So machen es andere
Bunte Mülltonnen zur Abfallvermeidung

In Würzburg sollen bunte Mülltonnen zur richtigen Entsorgung motivieren. Könnte das auch in Regensburg funktionieren?

26.08.2021 | Stand 16.09.2023, 0:58 Uhr
Die Würzburger Umweltstation hat von den Graffiti-Künstlern Ulherr und Pistner 20 Mülltonnen in der Stadt gestalten lassen. −Foto: Daniel Karmann/dpa

Gegen die Vermüllung auf öffentlichen Plätzen geht die Stadt Würzburg jetzt mit Graffiti-Mülltonnen vor. Die besprühten Tonnen mit Fisch, Frosch und Feuersalamander als farbige Motive hat die Stadt an belebten Orten aufgestellt. „Wir hoffen, dass durch die bunt gestalteten Tonnen Menschen animiert werden, ihren Abfall in die Mülltonnen zu werfen“, sagt Anja Knieper, Leiterin der Umweltstation der Stadt Würzburg. Wäre so etwas auch in Regensburg denkbar?

Die Motive auf den Tonnen haben alle eines gemeinsam: Sie zeigen heimische Tiere. Beispielsweise einen Marienkäfer auf einem Blatt, einen Laubfrosch, der sich an einem Ast festhält, oder eine Echse, die sich um die Tonne schlängelt. „Indirekt soll so gesagt werden: „Hey, wir leben auch hier!““, erklärt Knieper. Die 20 Tonnen, die von den Graffiti-Künstlern Christoph Ulherr und Andreas Pistner gestalten wurden, stehen an beliebten Orten in Würzburg, wie der Alten Mainbrücke, in den Grünanlagen am Hubland und am Willy-Brandt-Kai.

Projekt kommt gut an

Und die Idee scheint Früchte zu tragen: Knieper zufolge hat das Projekt „bombastisch eingeschlagen“: Die Mülltonnen mussten schon einen Tag nach dem Aufstellen geleert werden. Und auch der Müll auf den Straßen und Wiesen sei deutlich weniger geworden.

Auch in Regensburg bemühe man sich derzeit darum, die Vermüllung einzudämmen. Denn durch Corona und die vielen To-go-Artikel hat diese laut der Pressesprecherin der Stadt Regensburg, Juliane von Roenne-Styra, deutlich zugenommen. Zusätzliche Abfallsäcke in der Altstadt waren die Reaktion darauf, genauso wie Abfalleimer für Pizzakartons und Sammelbehälter für Flaschen, die an verschiedenen Plätzen aufgestellt wurden.

In Regensburg gab es bereits ähnliche Aktionen

Von der Würzbürger Idee ist von Roenne-Styra nicht abgeneigt: „Die Abfallbehälter mit Botschaften zu versehen, ist eine schöne Idee.“ Der Jugendbeirat hat 2017 bereits eine ähnliche Aktion gestartet: Freche Aufkleber auf den Mülleimern sollten die Bürger dazu animieren, ihren Müll dort zu entsorgen. „Gib‘s mir – dreckig“ oder „Habe schmutzige Fantasien“ stand beispielsweise auf den Stickern. Auch das Gartenamt hat sich 2016 schon einmal ähnliche Gedanken gemacht - und zwar auf der Jahninsel. „Regensburg - sauber beinand“ hieß die Aktion damals. Dafür wurde nicht nur ein Logo für die Sticker entworfen, sondern auch ein Drahtbehälter mit 1.600 Liter Fassungsvermögen auf der Jahninsel aufgestellt - als Mülleimer und Warnsigal gleichzeitig.

Die bunten Mülltonnen nach Würzburger Vorbild hält von Roenne-Styra in Regensburg allerdings für schwierig umsetzbar: „Wir haben keine mobilen Behälter, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass solche mobilen Mülltonnen landen, wo sie nicht landen sollen.“ In der Nähe der Donau sei dies besonders gefährlich. Gerade wenn Alkohol fließe, könne es dann schnell passieren, dass die ein oder andere Tonne im Wasser landet. Dieses Problem hat die Stadt bereits bei den Bio-Mülltonnen. Auch diese verschwinden immer mal wieder. Aufgrund ihrer Nummerierung sind sie allerdings leicht aufspürbar.