Experten-Interview
Das ist beim Blutspenden zu beachten

Etwa 15.000 Dosen Blut werden pro Tag benötigt. Ein Experte erklärt, wer Blut spenden kann – und warum es so wichtig ist.

02.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:00 Uhr
Blutspenden ist überlebenswichtig für eine große Zahl von Menschen. −Foto: Bernd Wüstneck/dpa

Blutspenden rettet Leben: Unzählige Menschen sind darauf angewiesen, dass sie im Notfall Blut bekommen. Eine Alternative gibt es nicht. Patric Nohe, Pressesprecher des Blutspendedienstes beim BRK, erklärt, wie das Spenden abläuft – und was zu beachten ist.

Wie wichtig sind Blutspenden?

Es gibt ganz viele Menschen, die ohne fremdes Blut keine Überlebenschance hätten. Das sind Menschen aller Altersklassen – vom Säugling bis zum Greis. Und es ist eine sehr große Bandbreite an Erkrankungen: Entgegen vieler Vermutungen wird das meiste Blut nicht nach Unfällen eingesetzt, sondern in der Krebstherapie bei chronisch kranken Menschen. Danach folgen Herzoperationen, Magenoperationen, Transplantationen – und dann erst Unfälle. Die Palette ist sehr, sehr breit. Und wir haben keinerlei künstliche Alternativen zu gespendetem Blut. Deswegen ist die Blutspende tatsächlich überlebenswichtig.

Wer kommt für eine Blutspende infrage?

Was macht jemand, dem schon bei der Blutabnahme leicht schwindlig wird?

Das Wichtigste ist, davor ausreichend zu essen und (alkoholfrei) zu trinken, dass sich der Körper darauf einstellen kann. Im Grunde ist eine Blutspende sehr, sehr gut verträglich. Aber wenn ich merke, ich fühle mich schlapp, müde und abgeschlagen, dann sollte ich nicht zur Blutspende gehen. Da ist keinem geholfen. Und: Bei uns wird niemand am Stuhl festgekettet. Sobald erste Anzeichen da sind, dass man die Blutspende nicht verträgt, wird sofort abgebrochen. Wir haben da sehr erfahrene Kollegen vor Ort, die ein Auge für so etwas haben.

Wie genau läuft eine Blutspende ab?

Erst werden die persönlichen Daten aufgenommen, dann muss ein medizinischer Fragebogen ausgefüllt werden. Anschließend wird der Hämoglobinwert gemessen und die Blutgruppe mit einem Schnelltest ermittelt. Dann folgt eine ärztliche Untersuchung, bei der Blutdruck, Puls und Körpertemperatur gemessen und der Fragebogen mit dem Arzt besprochen wird. Und wenn der Arzt grünes Licht gibt, geht‘s zur Spende. Die dauert selten länger als 10 Minuten. Dabei werden circa 500 Milliliter Blut gespendet.

Was ist nach der Spende zu beachten?

Die Menschen bleiben immer noch etwas auf der Liege. Dann sollen sie ganz langsam aufstehen und es gibt auch noch etwas zu essen und zu trinken. Auch da gilt wieder: Viel essen, viel trinken. Und wir empfehlen, am Tag der Blutspende auf Sport zu verzichten. Ansonsten geht alles.