Verwaltungsakt
Der Eiserne Steg ist jetzt ein Denkmal

Münchner Behörde vollzog den Eintrag in die Liste. Aus Regensburg kamen überraschenderweise keinerlei Einwände.

11.04.2012 | Stand 16.09.2023, 21:04 Uhr

Regensburg.Der Eiserne Steg war 2011 ein heiß diskutiertes Eisen: Die Ankündigung aus dem Landesamt für Denkmalpflege, die Brücke als Dokument der Zeitgeschichte unter Schutz zu stellen, hatte in Regensburg einen Aufschrei provoziert. Stadtarchivar Dr. Heinrich Wanderwitz zweifelte die Denkmalwürdigkeit des Stegs an und nannte das Schreiben des Landesamts fehlerhaft, unseriös, hingerotzt und willkürlich. Letzter Stand der Debatte: Der Kulturausschuss entschied Mitte Dezember 2011, ein Gegengutachten in Auftrag zu geben, um die Münchner Argumente zu entkräften. Außerdem, so der Beschluss, wolle man das Landesamt auffordern, seine Argumente zu prüfen.

Inzwischen ist der Eintrag in die Denkmalliste vollzogen. Aus Regensburg, so ergab eine MZ-Nachfrage in München, kam überraschenderweise kein Einwand. „Von Seiten der Stadt gab es keine fachlich begründeten Hinweise, inhaltlichen Ergänzungen oder Korrekturen, die sich auf die Denkmaleigenschaft beziehen und hätten geprüft werden müssen“, so Greipls Sprecherin Beate Zarges. Wie Regensburgs Pressesprecherin Juliane v. Roenne-Styra am Mittwoch erklärte, hatte Dr. Wanderwitz in München um Aufschub für das Schreiben gebeten, in dem er die Regensburger Sicht darlegen will. Unabhängig vom Eintrag in die Liste werde dieses Schreiben noch auf den Weg gebracht.