Jubiläum
Der Kinderhort Engelburgergasse feierte

Seit 1984 existiert der Kinderhort Engelburgergasse. Eine große Feier brachte ehemalige Hortkinder wieder in die Altstadt.

18.07.2019 | Stand 16.09.2023, 5:34 Uhr
Sarah Sophie Ruppert

Ein Clown fertigte wie am Fließband Luftballonfiguren: Herzen, Kronen und Schwerter waren der Renner. Foto: Sarah Sophie Ruppert

„Ich habe das Glück, seit Beginn an dabei zu sein.“ Ehrlich und gerührt steht Renate de Almeida, die Leiterin des Kinderhorts Engelburgergasse, vor einer Menschenmenge, die zum 35. Geburtstag des Horts in die Regensburger Altstadt geladen war. Unter den Gästen waren zahlreiche unbekannte, aber auch namhafte Gesichter, wie Bürgermeister Jürgen Huber und Dr. Eleonore Hartl-Grötsch, Amtsleiter für die Tagesbetreuung von Kindern in Regensburg.

Unter mächtigen Bäumen stehen im Innenhof der Kindertagesstätte farbige Pavillons, die vor Regenschauern schützen sollen. Doch das Wetter meinte es vorwiegend gut und gönnte den Feiernden ihren Jubiläumstag. Bunte Fähnchen, geschmückte Tischgarnituren, prächtige Blumen und das liebevoll organisierte Ambiente machten den Tag zu einem besonderen. Während Eltern, Großeltern, Geschwister und Gönner des Kinderhorts Engelburgergasse gemütlich bei Kaffee und Kuchen zusammensaßen, tobten und lachten die Kinder im großen Hortgarten.

Eine Gemeinschaft, wie sie Hortleiterin de Almeida vorlebt. Für sie sei der Hort, der sich in unmittelbarer Nähe zum Arnulfsplatz befindet, ein „Ort der Begegnung“, in dem das Zusammenleben, die Offenheit mit Kulturen und die Aufgeschlossenheit gegenüber differenter Lebensmodelle gelehrt wird. Nicht umsonst sind die Worte „Miteinander Hand in Hand“ beim Hort als Leitsatz großgeschrieben.

Besuch von Ehemaligen

Renate de Almeida freute sich besonders, dass unter den geladenen Gästen etliche ehemalige Hortkinder anwesend waren, die heute erwachsen sind und die ihren Nachwuchs ebenso im Hort am Am Schulbergl 7 gut betreut wissen. „Das zeigt mir, dass es ein wichtiger Ort für Sie war“, freut sich de Almeida. Auch sonst werde die Betreuungseinrichtung immer wieder von Erwachsenen besucht, die einst als Kinder gerne im alten Gebäude neben der Engelburgergasse waren. Und schon damals war eine der obersten Prämissen die Entwicklung der Toleranz und des Verständnisses gegenüber anderen – ein Grundsatz, der seit jeher durch die Räume des Kinderhorts zieht, denn jeder ist anders. Die Einrichtung steht für ein aufgeklärtes und aufgeschlossenes Klima. Bereits früh wird den Kindern dies vermittelt, genauso wie die Achtung der Individualität einer jeden Person.

„Die Atmosphäre des Mit- und Füreinander prägt unsere Arbeit“, so de Almeida. Die Kinder sollen sich sicher fühlen, Gemeinschaft erleben und Freunde finden, die Eltern sollen unterstützt und entlastet werden.

Vormals zwei Gruppen, seit 2006 drei Gruppen, betreibt der Kinderhort Engelburgergasse. Sechs pädagogische Fachkräfte betreuen derzeit bis zu 75 Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse. Das großflächige Haus bietet den Kindern Raum, Zeit und Gelegenheit für Freizeitbeschäftigungen. Doch auch die Hausaufgabenbetreuung sowie die Anleitung zu einer passenden Arbeitshaltung und Zeiteinteilung gehört zum Leistungsspektrum. Ein gesundes, vollwertiges Mittagessen sowie ein Nachmittagsimbiss mit vielen Bioprodukten rundet den Aufenthalt im Hort ab. Darüber hinaus stehen den ganzen Tag über Getränke und Frischobst zur Verfügung.

„Nicht bange um die Zukunft“

Der Hort als Begegnungsstätte für ein soziales und schützendes Miteinander. Das erfuhr auch Bürgermeister Jürgen Huber, der von der Einrichtung und dem Betreuungsgrundsatz sichtlich angetan war: „Wenn sie so arbeiten, dann ist mir nicht bange um die Zukunft!“ Huber sieht einen Ort vor sich, in dem Kinder soziales Leben lernen. Er bemängelte die heutige Ellbogengesellschaft und gab den Kindern mit auf den Weg, dass sie alle aufeinander schauen sollten.

Jürgen Huber erinnerte sich an seine Kindergartenzeit. Damals spielte er zum Abschlussfest bei einer Aufführung den Gärtner. „Heute bin ich Umweltbürgermeister“, lacht Huber herzlich und ist sich sicher, dass seine Kindergärtnerinnen bereits damals von seiner Berufung wussten.

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