Baustelle
Die Drei-Helm-Gasse ist doch schon dran

Die Sanierung der Innenstadt liegt vor dem Zeitplan. Arbeiten aus dem nächsten Jahr können vorgezogen werden.

02.08.2017 | Stand 16.09.2023, 6:21 Uhr

Noch bis 2020 laufen die Bauarbeiten in der Regensburger Innenstadt. Foto: Lex

Danke an die Kunden. Danke an die Baufirmen. Danke an die Geschäftsleute. Das Wort „Danke“ fällt an diesem Mittwochmorgen im Zimmer 18 im Alten Rathaus in Regensburg immer wieder – und das bei einem Thema, das durchaus viel Potenzial für Ärger und Unmut hätte: die Sanierung der Regensburger Fußgängerzone. „Neugestaltung der zentralen Fußgängerzone“ lautet der offizielle Projekttitel eines der größten Bauvorhaben der Stadt.

Seit Februar in diesem Jahr rollen die Bagger. Es werde „laut und schmutzig“hatte Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer zum Beginn der Arbeiten gesagt. Immer wieder. Es war, ist und bleibt offenbar das Credo. 4,7 Millionen Euro wird die Stadt die Sanierung der Fußgängerzone zwischen Domplatz und Vier-Eimer-Platz sowie entlang der Schwarze-Bären-Straße und der Königsstraße kosten. 2,6 Millionen muss die Rewag aufbringen und auch die Anwohner müssen zahlen. Gebaut wird noch bis 2020.

Arbeiten liegen vor dem Zeitplan

Doch eine Zwischenbilanz zur Halbzeit des ersten Bauabschnitts wollte die Bürgermeisterin im Rahmen einer Pressekonferenz dennoch schon einmal ziehen. Und das erste Fazit fiel mehr als positiv aus: Denn laut der städtischen Planungsreferentin Christine Schimpfermann liegen die Arbeiten vor dem Zeitplan. Aus diesem Grund werden die Bauarbeiten in der Drei-Helm-Gasse doch schon jetzt – nach der Sommerpause – beginnen, obwohl der Start hier erst für das nächste Jahr geplant war. „Wir sind deutlich schneller voran gekommen als geplant“, sagte Schimpfermann.

Aktuell werde die Weiße-Lilien-Straße für die Pflasterarbeiten vorbereitet. Die Pfauengasse sei schon fertig. „Dort sieht man, wie der Charakter der ganzen Fußgängerzone künftig aussehen wird“, sagte Schimpfermann. Im August gehen dann die Arbeiten in der Weißen-Lilien-Straße weiter – immer so, dass ein Teil frei bleibt. Außerdem starten die vorgezogene Verlegung von Gas- und Wasserleitungen in der Drei-Helm-Gasse sowie die Vorbereitungen für die Verlegung des Brunnens am Vier-Eimer-Platz. Hier geht es aber richtig erst 2018 los.

„Das Leben geht bunt und munter weiter. Es wird toll dort gearbeitet“, sagte die Bürgermeisterin. Für die Entfernung der Baustellen rund um das Bürgerfest gab es ein Extralob. Und dann noch ein paar Mal „Danke“.

„Eine Baustelle vor der Tür ist nie ein freudiges Ereignis.“Ingo Saar, Geschäftsführer Faszination Altstadt

Ähnlich euphorisch zeigte sich Ingo Saar. Er ist Geschäftsführer des Vereins Faszination Altstadt und vertritt die Interessen von Kaufleuten und Gastronomen. Er sagte: „Eine Baustelle vor der Tür ist nie ein freudiges Ereignis.“ Dennoch seien sich alle Beteiligten einig, dass die Einschränkungen so gering wie möglich gehalten würden. Außerdem würden sich alle gut informiert fühlen. Saar sagte weiter: „Wir freuen uns auf das Ergebnis, auf eine deutlich verbesserte Aufenthaltsqualität – und auf eine bessere Atmosphäre.“ Auch ist laut Saar die Zahl der Kunden in der Innenstadt nicht gesunken. Das habe die jüngste Frequenzzählung ergeben. Die Leute nähmen höchstens mal einen anderen Weg.

Damit die Atmosphäre – sowohl bei Geschäftsleuten, als auch in der Bevölkerung positiv bleibt – ist der Stadt das Thema Kommunikation besonders wichtig. Dafür greift sie tief ins Portemonnaie: 400 000 Euro sind für die Kommunikation geplant. Auch wurde eigens eine PR-Agentur engagiert.

Baustellen-Café und Kunst

Aktionen und Feste sollen die Bauarbeiten erträglich und spannend machen. Einige gab es schon, weitere werden folgen. Die Bürgermeisterin verfolgt damit drei Ziele: Erstens die „Attraktivität der Altstadt hochzuhalten“, zweitens „den Geschäftsleuten die Bauzeit zu erleichtern“ – und drittens „den Kunden die Bauzeit anders erlebbar zu machen“. Am 11. August wird es deshalb ein Baustellen-Café geben, am 25. August folgt ein „Silent Concert“ in Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis „Fair feiern“ und im September wird „Kunst am Bau“ zu sehen sein. Außerdem gibt es ab jetzt eine „Stempelkarte“, die mit monatlichen Gewinnen Kunden immer wieder in die Altstadt locken soll.

Baustellen in der Übersicht

In diesem Jahr reihen sich die Baugruben aneinander wie Perlen an einer Kette.Die größten finden Sie hieroder in unserer Übersicht.