Heimat
Die neue Regensburg-Hymne ist online

Ein Trio aus der Region Regensburg hat ein Lied auf die Domstadt veröffentlicht. Im Netz ruft es viele Reaktionen hervor.

28.11.2016 | Stand 16.09.2023, 6:39 Uhr
Curd Wunderlich

Auch Dauerregen konnten den Schöpfern der neuen Regensburger Stadthymne den Spaß am Videodreh nicht vermiesen. Foto: Benedikt und Sebastian Bockisch

„Rengschbuag, du bist mei Heimat, Rengschbuag du bist mei Stod, im Summer, wia im Winter, a Lebensg’fühl, das i mog.“ Geht es nach Bad Abbachs zweitem Bürgermeister, Kreisrat und Gatsby-DJ Christian Hanika, sollen diese Liedzeilen in der Domstadt schon bald in aller Munde sein. Seit Sonntag ist seine neue Stadthymne mit dem einfachen wie einprägsamen Titel „Rengschbuag“ vollständig veröffentlicht und steht online unterwww.christian-hanika.dekostenlos zum Download bereit.

Gemeinsam mit Schauspielstudentin Sabine Sachse – kurz Bine – hat Hanika das Lied aufgenommen. Den Text lieferte er selbst, sein guter Freund Andi Mosner kümmerte sich als Produzent um Rhythmus und Melodie. Als „alter Domspatz und DJ-Kollege“ sei der darin Profi, sagt Hanika.

Den Text am Gardasee geschrieben

Wie genau ihm die Idee gekommen ist, eine Hymne auf Regensburg zu dichten, weiß Hanika gar nicht mehr. Nur soviel: „Als ich zur WM 2014 meinen ‚Wältmeista‘-Song im Jahn-Stadion mit vielen Zumba-Mädels performt habe, wollte ich mit dem Texten gar nicht mehr aufhören.“ Im Urlaub am Gardasee habe er dann kurz darauf begonnen, die Hymne zu schreiben. „Das macht richtig Spaß!“

Der Bad Abbacher, der Regensburg so liebt, musste sich beim Texten selbst bremsen: „Wenn wir alle schönen Ecken aufgeführt hätten, dann würde der Song eine Stunde dauern“, meint er.Deshalb habe er sich auf die Wahrzeichen wie den Dom oder die Steinerne Brücke konzentriert und den Blick auf die Altstadt, die Donau und die Studenten- und Kneipenszene beschränkt.Hanika schreibt aber derzeit auch noch an einem Weihnachtssong mit viel Lokalkolorit. Da könne er dann weitere Themen wie die Eisbären, den Jahn, oder auch Fürstin Gloria und ihren Christkindlmarkt unterbringen. „Vielleicht gibt’s den Song im nächsten Jahr“, blickt er voraus.

Nach besonderen Anekdoten während der Hymnen-Entstehung gefragt, muss Hanika lachen: „Die Bine mag es gar nicht, das Wort ‚Singlhauptstod‘ zu singen. Es muss so unrhythmisch sehr schnell über die Lippen gehen, um im Takt zu bleiben.“ Recht unproblematisch sei der Nieselregen beim Videodreh zur Hymne gewesen. Wegen der vielen Regenschirme der Passanten im Hintergrund sei nur viel Geduld gefragt gewesen. Die Zwillinge Sebastian und Benedikt Bockisch standen bei dem Dreh hinter der Kamera. Sie achteten darauf, dass im Video alles synchron abläuft.

Es gibt noch zahlreiche weitere Lieder über Regensburg. Das sind die elf besten (und skurrilsten).

Das große Ziel des Hymnen-Trios ist es nun, dass jede Bar, jeder Club, jede Band bei Altstadt-Festivitäten ihren Song zum Abschluss spielt. Und auch neue Versionen sind bereits geplant, zum Beispiel mit den Regensburger Domspatzen. Diese könnten den Refrain als Chor einsingen. Und auch eine Partyversion soll zum Sommerbeginn präsentiert werden.

Im Internet rief die Hymne schon vor Veröffentlichung des vollständigen Songs viele Reaktionen hervor – positiv wie negativ. So schreibt im Videoportal Youtube, wo der Song ebenfalls abrufbar ist, ein Kommentator: „Fremdschämen, meine Güte ist das peinlich!“ Ein anderer jedoch beschwert sich: „Euch zahlreiche Regensburger Grantler und grundlose Pöbler hier in den Kommentaren hams wohl leider vergessen, im Songtext zu erwähnen.“ Er ergänzt: Bravo, „Rengschbuaga“.

Hanika sagt dazu: „Wem der Song gefällt, der nimmt ihn wohlwollend zur Kenntnis. Kritiker schreiben viel mehr Kommentare. Ich bin zum Beispiel nicht der beste Sänger – aber das machen Bine und mein Herzblut wieder wett.“