Sanierung
Die PI Süd ist jetzt perfekt ausgestattet

Der aufwendige Umbau ist beendet, Technik und Datennetz sind auf dem neuesten Stand. Selbst Drohneneinsätze sind möglich.

16.12.2020 | Stand 16.09.2023, 4:33 Uhr
Gerhard Roider (rechts), Leiter der Polizeiinspektion Süd, zeigt Innenminister Joachim Herrmann (links) das frisch sanierte Gebäude. −Foto: Daniel Pfeifer

Die Polizeiinspektion Süd liegt im Herzen der Stadt: Am Minoritenweg, wenige Meter vom Dachauplatz entfernt, hat sie eine besondere Außenwirkung. Das unauffällige orange Gebäude hat eine schwierige Geschichte. Errichtet in den 1930er-Jahren beherbergte es die Gestapo in Regensburg. Hier wurden die letzten Todesurteile der NS-Schreckensherrschaft vor Ende des Krieges gefällt.

Seitdem hat sich das Gebäude gewandelt. Hakenkreuze wurden natürlich längst von Wandbildern entfernt, in ehemaligen Gestapo-Archiven sind heute Besprechungsräume und rund 170 Mitarbeiter sorgen von hier aus wieder für Recht und Ordnung.

Für 2017 gab der Bayerische Landtag grünes Licht für eine Sanierung des Gebäudes, nachdem bereits 2011 kleinere Renovierungen starteten. Insgesamt 21 Millionen Euro kosteten die Maßnahmen. Diese beinhalteten nicht nur eine Modernisierung der Polizeitechnik, des Daten- und Elektronetzes und den Bau eines nagelneuen Parkdecks im Innenhof. Auch Verbesserungen der Energieeffizienz und beim Brandschutz waren Teil der Sanierung.

Gleichzeitig, so betont Gerhard Roider, Leiter der Polizeiinspektion, sei ein respektvoller Umgang mit den historischen Mauern wichtig gewesen. Roiders Büro zum Beispiel wurde mit Hilfe von Fotos wieder so eingerichtet, wie es vor 80 Jahren war. Mit etwas moderneren Bildschirmen und Lampen, versteht sich.

Mit dem Ergebnis seien die Polizisten sehr zufrieden, betont Roider. Gerne hätten sie das Gebäude feierlich wiedereröffnet. Stattdessen kam nun am Mittwoch der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann zu einem feierlichen Rundgang inklusive Segnung in kleinem Kreis zu Besuch.

„Die Regensburger Polizei ist uns schon etwas wert“, betonte Herrmann, „und sie soll hier nicht in einem Museum arbeiten.“ Es war ihm ganz besonders wichtig, die symbolisch wichtige Lage des Gebäudes herauszustellen. Die PI Regensburg zeige Präsenz im Herz der Stadt. Deshalb sei es nie zur Frage gestanden, den einfacheren Weg zu nehmen und eine nagelneue Inspektion weiter außerhalb zu bauen. „Wir wollten das Gebäude nicht wegreißen, es ist ja ein Denkmal,“ so Herrmann, „aber die Polizei braucht trotzdem moderne Arbeitsbedingungen“.

Die hat sie nun: Mit einem hochmodernen Raum für Videoüberwachung, vor allem im Bereich des Hauptbahnhofs, und einem Einsatzlageraum für Einsätze in der Innenstadt, von dem auch Überwachungsdrohnen-Einsätze koordiniert werden können. Ein Stück weiter befindet sich nun auch ein spezieller Vernehmungsraum für Kinder, ausgestattet mit Plüschtieren und Spielzeug.

Der Raum steht auch für das Selbstverständnis der Polizei. Sie will nach dem alten Motto „Freund und Helfer“ , in nahem Kontakt mit den Menschen sein. Das zeigte sich auch bei der Segnung, die Pfarrer Karl Dieter Schmidt und die Seelsorgerin Dorothea Jüngst am Mittwoch hielten. Sie erinnerten an die moralischen Grundsätze von Nächstenliebe und der Hilfe für Arme und Schwache. Sie gedachten auch der beiden Polizisten, die vor Kurzem auf der A6 ums Leben kamen.