Umwelt
Die Regensburger Müllsammlerinnen

1000 Zigarettenkippen haben Jasmin und Christina in einer halben Stunde entsorgt. Sie machen sich stark für Umwelt und Tiere.

24.06.2019 | Stand 16.09.2023, 5:28 Uhr

Jasmin Heider (r.) und Cristina Hochmuth tun was für die Umwelt. Sie regen sich nicht nur über Müllsünder auf, sondern sammeln den achtlos weggeworfenen Abfall ein. Foto: Sebastian Helm

Müllsünder gehen Jasmin Heider gewaltig auf die Nerven. Die 20-Jährige versteht es nicht, dass nach Festen in Regensburg häufig Scherben, Pizzakartons und Zigarettenkippen herumliegen. Jasmin redet aber nicht nur darüber, sondern packt auch selbst an. Zusammen mit ihrer Freundin Christina Hochmuth hat sie sich vor einigen Tagen beim Cinemaxx verabredet, aber nicht für einen Kinofilm, sondern zum Müllsammeln.

Raucher werfen die Kippen einfach auf den Boden

Rund um Cinemaxx und Arcaden stehen Abfallbehälter und Aschenbecher. Trotzdem werfen die meisten Raucher ihre Kippen auf den Boden. Das geht Jasmin und Christina fürchterlich auf die Nerven. Innerhalb einer halben Stunde haben die beiden jungen Frauen 1000 weggeworfene Zigarettenkippen gesammelt - und entsorgt. „Das ist schon traurig“, sagt Jasmin. „Die Leute sind so bequem.“

Jasmin Heider arbeitet als Krankenschwester am Regensburger Bezirksklinikum. In ihrer Freizeit geht sie öfter zum Müllsammeln - zum Beispiel im Park an der Bajuwarenstraße. Nachhaltigkeit ist der 20-Jährigen wichtig. Sie hat das Volksbegehren für Artenvielfalt unterstützt. Auch für Tierschutz setzt sie sich ein. sie gehört der Organisation PETA (People For Ethical Treatment Of Animals) an und isst vegan, verzichtet also auf alle Tierprodukte, vom Fleisch bis zum Ei.

Für ein vegetarisches Leben

„Ich finde es nicht gut, dass wir für unseren Konsum töten“, erklärt die gebürtige Kelheimerin, die seit einiger Zeit mit ihrem Freund in der Domstadt wohnt. Sie lehnt die Massentierhaltung ab. Diese missbrauche nicht nur die Tiere, sondern trage massiv zur CO2-Belastung bei, also zur Klimakrise.

Unmengen von Soja würden an Nutztiere verfüttert. „Wir könnten Hungersnöte eindämmen, wenn mehr Leute vegetarisch leben würden“, ist Jasmin überzeugt. Vor allem aber solle der Mensch Tiere nicht einfach „verbrauchen“. Auch Christina (30), Sachbearbeiterin in der Buchhaltung, isst sehr bewusst, aber nicht vegan.

Hier sehen Sie einen Instagram-Post von Jasmin

Jasmin und Christina haben sich vorgenommen, immer mal wieder Müll zu sammeln. Die letzte Sammlung haben sie auf dem sozialen Netzwerk Instagram kurz geschildert - und viel begeisterte Resonanz erhalten.

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