Integration
Die Vielfalt in Regensburg erfahren

Jüdisches Leben, vietnamesische Tänze und der „Odessa-Anker“: Am Samstag starten die Interkulturellen Wochen.

14.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:32 Uhr
Daniel Steffen
Die teilnehmenden Vereine und Institutionen stellten das Programm der Interkulturellen Wochen in Regensburg vom Samstag bis zum 8. Oktober vor. −Foto: Daniel Steffen

Sie machen „sichtbar, wie vielfältig unsere Stadtgesellschaft ist“, sagt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. In Regensburg schon längst eine Institution, warten die Interkulturellen Wochen auch 2021 mit einem umfangreichen Programm auf. Angefangen von Ausstellungen und Lesungen über Konzerte und Bildungsangebote bis hin zu Führungen und Spaziergängen bietet das Programm mehr als 30 Veranstaltungen, die vom Samstag bis zum 8. Oktober besucht werden können.

Wie der städtische Integrationsbeirat als Veranstalter betont, sollen die geplanten Aktionen Angst und Vorurteilen entgegenwirken. „Sie sensibilisieren dafür, dass Integration keine Einbahnstraße, sondern ein wechselseitiger Annäherungsprozess aller Regensburger Bürger mit und ohne Migrationshintergrund ist“, so Sprecher Nurdogan Cetinkaya.

Los geht es am Samstag um 14 Uhr mit der Open-Air-Eröffnungsfeier auf dem St.-Kassians-Platz, die sich dem Thema „Hier lebe, ich, hier wähle ich“ widmet. Musikbeiträge gibt es unter anderem vom Chor CampusAsyl und dem Chor der Alevitischen Gemeinde, ferner können Tänze aus Vietnam und Guinea bewundert werden.

Odessas Oberbürgermeister kommt

Am Sonntag bekommt die Städtepartnerschaft mit Odessa Aufwind. Diese jährte sich am 4. November 2020 zum 30. Mal, jedoch konnte das Jubiläum aus Pandemie-Gründen bisher nicht gefeiert werden. Nun aber kommt eine Delegation aus der Ukraine in die Domstadt und als Höhepunkt dieses Besuchs wird am Sonntag um 14.30 Uhr am Marc-Aurel-Ufer der „Odessa-Anker“ feierlich enthüllt. Als Wahrzeichen der „Perle am Schwarzen Meer“ soll die Anker-Skulptur symbolisieren, wie eng die Partnerschaft zwischen Odessa und Regensburg ist. Auch Odessas Oberbürgermeister wird bei der Veranstaltung vor Ort sein, teilt die Stadt mit.

Im Rahmen der Interkulturellen Wochen geht es auch auf eine virtuelle Reise nach Vietnam. So möchte Nhu Nguyen-Thien von der Vietnamesischen Gemeinde die Zuhörer am 28. September bei einem Bildvortrag mit der Landesgeschichte Vietnams vertraut machen. Im Anschluss stellt die Gruppe Nhip Cau Regensburg traditionelle vietnamesische Tänze und Musikinstrumente vor. Auch können im Alumneum landestypische Köstlichkeiten probiert werden. Der Eintritt für diese Veranstaltung ist frei, los geht es im Alumneum um 19 Uhr.

Tanzfest bei der Jüdischen Gemeinde

Mit von der Partie ist ebenso die Jüdische Gemeinde, die am 26. September am Brixener Hof ein Tanzfest veranstaltet. Die Aktion findet von 14 bis 20.30 Uhr statt. „In Israel kommen verschiedene Tanztraditionen aus Europa und dem Nahen Osten zusammen. Wir lernen gemeinsam die Tänze, Schritt für Schritt, mit dem Tanzmeister Kiomars Abedini aus München“, teilt die Gemeinde mit. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Evangelischen Bildungswerk statt, Richtwerte für den Eintritt sind zwischen 12 und 30 Euro.

Am 1. Oktober sind es Geflüchtete, die zu Wort kommen. Junge Menschen, die allein aus Syrien, Afghanistan, Somalia und anderen Ländern flohen, erzählen im Dokumentarfilm „Wir sind jetzt hier“ vom Ankommen in Deutschland. Nach der etwa einstündigen Filmvorführung folgt ein Gespräch mit geflüchteten Jugendlichen. Veranstaltungsort ist das Ostentorkino, Beginn ist um 19 Uhr.

Start: Die Interkulturelle Woche findet seit 1975 bundesweit statt und wird von Integrations- und Ausländerbeiräten, Migrantenorganisationen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Kommunen und Religionsgemeinschaften organisiert und mit Inhalten gefüllt.Plattform: Sie bietet allen eine Plattform, die mit Bedrohten, Ausgegrenzten und Diskriminierten für Vielfalt sowie für Grund- und Menschenrechte eintreten.