Regensburg
Digitales Stadtarchiv ist freigeschalten

Bequem vom heimischen Wohnzimmer aus in den reichhaltigen Beständen des Stadtarchivs Regensburg stöbern?

10.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:30 Uhr
Das Onlineportal des Stadtarchivs kann ab sofort aufgerufen werden. −Foto: Stefan Effenhauser/Stadt Regensburg

Für Regensburger sowie Forscher aus aller Welt ist das kein Problem mehr. Nach mehrjähriger Vorbereitung erfolgte die Freischaltung des lang erwarteten Online-Archivportals durch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Kulturreferent Wolfgang Dersch, Stadtarchivar Lorenz Baibl sowie Dr. Thomas Feuerer, den Vorsitzenden des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg.

In einem ersten Schritt stehen nun knapp 150.000 Datensätze zu einzelnen Archivalien im Internet zur Verfügung. Über eine einfache Stichwort-Suche können so Unterlagen zur Stadtgeschichte vom späten Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert ausfindig gemacht werden, die man im Archivlesesaal kostenlos einsehen kann. Zu mehr als 4000 dieser Datensätze werden nicht nur inhaltliche Informationen (z.B. Titel und Laufzeit), sondern sogar komplette Digitalisate angezeigt. In Gänze stehen nun unter anderem die städtischen Urkunden sowie die umfangreiche Sammlung historischer Ratsdekrete zur digitalen Nutzung bereit. Daneben kann man sich beispielsweise auch das berühmte Runtingerbuch – ein echter Schatz des Stadtarchivs – sowie die älteren Bürgeraufnahmebücher der Reichsstadt am heimischen Rechner aus nächster Nähe ansehen. Digital verfügbar sind außerdem die wertvollen Urkundensammlungen des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg, die seit 1994 im Stadtarchiv als Depositum aufbewahrt werden.

Und das ist erst der Anfang: Das Onlineportal wird stetig ausgebaut und sukzessive mit weiteren Findmitteln (d.h. Inhaltsverzeichnissen) und digitalisierten Archivalien bestückt werden. Allerdings werden aufgrund archivrechtlicher Schutzfristen die neueren Bestände zunächst nicht online recherchierbar sein.

„Mit der heutigen Freischaltung des Archivportals geht ein langgehegter Wunsch von Politik und geschichtsinteressierten Regensburgern in Erfüllung“, freute sich Maltz-Schwarzfischer. „Unser Stadtgedächtnis wird nun auch digital erlebbar.“ Auch Kulturreferent Wolfgang Dersch ist von den neuen Möglichkeiten für die Archivnutzung begeistert: „Das einzigartige schriftliche Kulturerbe Regensburgs wird somit gewissermaßen weltweit zugänglich gemacht.“ Glücklich ist aber vor allem Lorenz Baibl, der Leiter des Stadtarchivs, dessen Team in den vergangenen Jahren intensiv auf diesen Tag hingearbeitet hat. „Für uns ist das ein echter Quantensprung“, so Baibl. „Endlich können wir einen Teil unserer unzähligen Archivschätze in digitaler Form zu den Nutzern nach Hause bringen.“