Geschichte
Ein Gedenken mit Pionieren

Von Stadtamhof bis zum Minoritenweg: Am Montag erinnerten mehrere hundert Regensburger an die Opfer des Faschismus.

23.04.2018 | Stand 16.09.2023, 6:06 Uhr

Wolfgang Zink (Mitte) schlug die Dokumentation der Schüler damals für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten vor und lieferte so den Sieger. Zu den Preisträgern zählten auch die ehemaligen Schüler der Berufsfachschule für Wirtschaft Helmut Niklas und Peter Dobmeier (v. l.). Foto: Haala

Ob es die neue Erinnerungsplatte am Colosseum in Stadtamhof war, der Startpunkt des Gedenkwegs oder die berührenden Reden von Dr. Hans Simon-Pelanda und seinem ehemaligen Schüler Helmut Niklas – einige Dinge waren neu beim Gedenkweg für die Opfer des Faschismus am Montagabend. Mehrere hundert Menschen beteiligten sich an der Veranstaltung mit sechs Stationen in der gesamten Regensburger Altstadt.

Warnungen der Verwandten

In unserer Bildergalerie sehen Sie, warum ausgerechnet diese sechs Stationen für den Gedenkweg ausgewählt wurden.

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Die Regensburger geben den Pionieren von damals recht: Über ihre Motivation, an dem Gedenkweg teilzunehmen, sagte etwa Teilnehmerin Christina Berberich: Gerade heute, wo rechtsradikales Gedankengut wieder drohe, salonfähig zu werden, sei es wichtig, sich an solchen Veranstaltungen zu beteiligen. Eine weitere Teilnehmerin, Lea Neumann-Arnold, will nicht, dass diese Verbrechen vergessen werden.

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Offenheit gegenüber Fremden

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Der Gedenkweg an die Opfer des Faschismus war auch eine Veranstaltung der Infoflyer. Ob es der Hinweis auf einen Vortrag über die Raubzüge an jüdischem Eigentum war, der auf eine Friedensfahrradtour, der auf die Demonstration gegen das geplante bayerische Polizeiaufgabengesetz oder der auf eine Lesung zu Texten zur Bücherverbrennung – wer wollte, konnte einen ganzen Stapel dieser Blätter mit nach Hause nehmen. Viele Mitglieder der teilnehmenden Verbände verteilten ihre Flyer eifrig.

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