Landesspiele 2022
Ein Hauch von Olympia in Regensburg

08.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:29 Uhr
Sie freuen sich auf die Veranstaltung: Sparkassen-Vorstandsmitglied Markus Witt, Inklusionsbeauftragter Frank Reinel, Sportbürgermeisterin Astrid Freudenstein, SOBY-Präsident Erwin Horak und Continental-Managerin Elke Härtl (von links nach rechts) −Foto: Lorenz Nix

In knapp zehn Tagen wird Regensburg zum Sport-Mekka. Denn dann kommen die Landesspiele der Special Olympics Bayern (SOBY), einer Sportorganisation für Menschen mit geistiger Behinderung, in die Stadt.

Eigentlich hätten die Landesspiele bereits im vergangenen Jahr stattfinden sollen. Coronabedingt wurden sie allerdings verschoben. Als „stolze Gaststadt“ habe man sich eben nun ein Jahr länger freuen dürfen, sagte Sportbürgermeisterin Astrid Freudenstein bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der Großveranstaltung.

Absage stand im Raum

Dabei stand 2021 zunächst die komplette Absage der Spiele im Raum. „Der Schreck war zunächst sehr groß“, sagte SOBY-Präsident Erwin Horak. Es sei unklar gewesen, ob sich eine Verschiebung der Veranstaltung finanzieren ließe. Für die vielen Partnersportvereine, die Sponsoren und die Stadt sei allerdings außer Frage gestanden, dass ein neuer Termin gesucht werden soll. „Alle haben mitgemacht“, so Horak. Die Landesspiele finden nun vom 19. bis 23. Juli in der Domstadt statt.

Weniger als zwei Wochen vor dem Beginn sei er etwas nervös, gab der Präsident zu. „Gleichzeitig aber auch sehr zuversichtlich.“ Bürgermeisterin Freudenstein kann die Spiele nach eigener Aussage kaum erwarten. „Die Inklusion im Sport liegt uns am Herzen“, sagte sie. Die Stadt wolle zeigen, dass sie mehr kann als nur Sport im Sinne von „Höher, Schneller, Weiter“.

Bewerbung vor fünf Jahren

Organisationsleiter Sebastian Stuhlinger merkte an, dass sich Regensburg auch wegen der bereits vorhandenen inklusiven Strukturen vor knapp fünf Jahren im Bewerbungsprozess durchsetzen konnte.

Dass die Spiele nun in der Domstadt stattfinden können, freut auch den städtischen Inklusionsbeauftragten Frank Reinel. Vor allem beim sogenannten „Unified Sports“, dem gemeinsamen Sport von Menschen mit und ohne geistige Behinderung, würde Inklusion in der Gesellschaft verankert werden. „Man will gemeinsam erfolgreich sein“, sagte Reinel. Da sei es egal, ob jemand eine Behinderung hat oder nicht.

Knapp 1500 Sportler hätten eigentlich an den Spielen teilnehmen sollen, erklärte Horak. Bei den momentanen Coronazahlen spiele Sport allerdings in den Einrichtungen, wo viele der Teilnehmer wohnen würden, nicht mehr die Hauptrolle. Die Organisatoren rechnen deshalb bei den Special Olympics mit knapp 1000 Sportlern.

Auch die Pressekonferenz wurde teilweise von der Pandemie überschattet. Eigentlich hätte mit der Basketballerin Stefanie Scherer auch die Athletensprecherin der Sportorganisation anwesend sein sollen. Ihre Wohngruppe im fränkischen Neuendettelsau sei allerdings unter Quarantäne gestellt worden, berichtete Stuhlinger.

Strenge Corona-Regeln bei den Spielen

Damit Corona bei den Landesspielen in Regensburg eine möglichst geringe Rolle spielt, müssen alle Athleten sowie deren Trainer und Begleitungen einen 2G-Nachweis erbringen. Wer bei einem der Wettkämpfe in den 15 Sportarten zuschauen möchte, unterliegt der 3G-Regel.

Um die Großveranstaltung durchführen zu können, greifen die Organisatoren auch auf freiwillige Helfer zurück. Darunter sind auch viele Mitarbeiter des Hauptsponsors Continental. „Es macht mich stolz, dass wir so viele Unterstützer beisteuern können“, sagte Elke Härtl von Continental Regensburg. Neben dem Automobilzulieferer sponsert auch die Sparkasse Regensburg das Event. „Wir freuen uns, dass wir unsere lokale Vernetzung und Verbundenheit einbringen können“, erklärte Vorstandsmitglied Markus Witt.

Abseits des Sportlichen wird den Athleten und deren Begleitern in der Domstadt einiges geboten. So gibt es beispielsweise einen Familienabend im Haus der Bayerischen Geschichte. „Die Familien der Sportler haben es nicht immer einfach“, so Reinel. Mit dem Abend wolle man danke sagen und die Möglichkeit zur Vernetzung bieten.

Ein Highlight wird außerdem die Eröffnungsfeier der Spiele in der Donau-Arena am 19. Juli sein. Neben dem Polizeiorchester Bayern treten auch die Regensburger Domspatzen auf. Dann wehe auch ein Hauch von Olympia durch Regensburg, sagte Reinel: Eine eigene Fahne werde gehisst und ein olympisches Feuer entzündet.