Stadtteilprojekt Ost
Ein Jahrzehnt in sozialer Mission

21.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:19 Uhr
Das Team vom Stadtteilprojekt Ost (Reihe vorn) feierte gemeinsam mit Bürgermeisterin Astrid Freudenstein (r.) Jubiläum −Foto: Steffen

Einst befand sich an der Erbprinz-Franz-Joseph-Straße 21 ein Schlecker-Drogeriemarkt. Heute ist die Adresse fest mit dem sozialen Gedanken verbunden. Seit neun Jahren nun unterstützt das Team vom „Stadtteilprojekt Ost“ von dort aus jene Menschen, die unter dem Strich nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Zuvor, etwa ein Jahr lang, gab es das Unterstützungsangebot in der der Walderdorffstraße.

Somit blicken die Mitarbeiter vom Stadtteilprojekt auf insgesamt zehn Jahre zurück – und dieses Jubiläum sollte gestern im gemütlichen Rahmen gefeiert werden.

Auch Bürgermeisterin Astrid Freudenstein sowie mehrere Stadträte schauten zum feierlichen Anlass vorbei und tauschten sich vor Ort mit den Sozialpädagoginnen und Erzieherinnen aus. Aktuell ist das Team in der Erbprinz-Franz-Joseph-Straße zu dritt und steht Hilfesuchenden montags und mittwochs von 9 bis 12 Uhr sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr im Büro zur Verfügung. Neben diesen offiziellen Bürozeiten sind weitere Termine nach Vereinbarung möglich, teilt das Amt für Jugend und Familie als übergeordnete Behörde mit.

Dass ihnen die Arbeit ausgeht, davon sind die Mitarbeiterinnen weit entfernt. Im Gegenteil: Gerade in der Pandemie waren die Anfragen beim Stadtteilprojekt Ost enorm, bis zu 150 Familien aus dem Viertel wurden zeitgleich betreut. Das Portfolio an Beratungs- und Hilfsangeboten ist breit gestreut: Unterstützung bei persönlichen Schwierigkeiten und Hilfe zur Krisenbewältigung wird ebenso angeboten wie eine Beratung bei Trennungs- und Scheidungsfragen sowie zu Erziehungsfragen.

Auch informieren die Mitarbeiterinnen über soziale Dienste, helfen beim Ausfüllen von Anträgen und gehen mit den Klienten durch, wo an geeigneter Stelle im Haushalt gespart werden kann. In Zeiten wachsender finanzieller Nöte macht sich das besonders bemerkbar. „Der Zulauf bei uns wird immer größer“, sagt Diplom-Sozialpädagogin Ursula Kropp. Insbesondere Alleinerziehende sowie Menschen mit Migrationshintergrund nähmen das Angebot in Anspruch. Wie sie weiß, sind rund 70 Nationen im Kasernenviertel vertreten.

Bürgermeisterin Freudenstein erachtet das Angebot als sehr sinnvoll: „Das Projekt bringt Stabilität in den Stadtteil und in die einzelnen Familien“, betont sie. Kropp ergänzt: „Wir versuchen, die soziale Benachteiligung etwas auszugleichen.“

− mds