Nachruf
Ein Mann des Ausgleichs starb

Der bekannte CSU-Kommunalpolitiker Horst Eifler erlag nach neun Jahren Kampf einem heimtückischen Leiden.

19.11.2019 | Stand 16.09.2023, 5:16 Uhr
Helmut Wanner

Eines der letzten Bilder zeigt Horst Eifler bei seiner Ehrung durch die CSU. Foto: Staudinger

Horst Eifler ist tot. Am Freitag starb der bekannte Regensburger Lokalpolitiker im 84. Lebensjahr nach schwerem Kampf gegen eine heimtückische Krankheit. Sein Sohn, Diözesanadministrator Harald Eifler, nennt ihn einen Mann des Ausgleichs. Selbst nach harter Debatte in der Sache sei es seinem Vater noch möglich gewesen, danach mit dem politischen Gegner ein Bier zu trinken. Obwohl er sechs Jahre dritter Bürgermeister der Stadt war, blieb Eifler immer bodenständig. Er begegnete dem Bürger auf Augenhöhe. Harald Eifler sieht einen Grund für das demütige, bescheidene Wesen seines Vaters in dem, was er „sein Gefühl für die Natur“ nennt.

Mit 8 Jahren wurde das Flüchtlingskind, das in Breslau am 27. April 1936 das Licht der Welt erblickte, mit seiner Familie in der Nähe der Wutzschleife, Neunburg vorm Wald, einquartiert. Seine Jugend verlebte er gleichsam in der Schule des Waldes. Der praktische Naturfreund entwickelte eine Nase dafür, wo die Schwammerln wachsen. In der nördlichen Oberpfalz hat er die Ausbildung für den gehobenen Verwaltungsdienst absolviert. Schnell war er auch bei Kolping aktiv. Als Eifler 1965 nach Regensburg zog, war ein Zimmer im Kolpingshaus seine erste Adresse. Der Vater von vier Kindern hat sich stark für den Bau des Kolpingsfamilienhotels in Lambach eingesetzt. Bis zu seiner Pensionierung war er Arbeitsbereichsleiter in der Hauptfürsorgestelle (Schwerbehindertenrecht) der Regierung der Oberpfalz.

Eifler war daneben jahrzehntelang sehr aktiv in der CSU. Für seine engagierte und kompetente Arbeit für die Menschen in Regensburg und der Oberpfalz sowie seine Loyalität zur CSU hat ihn seine Partei mehrfach geehrt. Von 1972 bis 2008 war Horst Eifler Stadtrat, sechs Jahre lang Vorsitzender der CSU-Stadtrats-Fraktion (1978-1984) und sechs Jahre lang sogar hauptamtlicher 3. Bürgermeister unter Oberbürgermeister Friedrich Viehbacher (1984-1990). Zudem war er Bezirksrat. Die Lebensleistung des bekannten Politikers ist enorm.

„Eifler hat fast ein halbes Jahrhundert lang aktiv die Geschichte und Geschicke dieser Stadt mitbestimmt und ist damit selbst ein Teil dieser Stadtgeschichte geworden“, sagte Hans Schaidinger über ihn. Eifler wurde vielfach für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet: vom Bayerischen Innenminister mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Silber, vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 2007 von der Stadt Regensburg mit der Silbernen Bürgermedaille. Zwei Jahre nach dem Ende seiner politischen Tätigkeit wurde bei Horst Eifler eine schwere Krankheit attestiert. Neun Jahre kämpfte er dagegen an. Ohne seine Familie, sagte er, hätte er es psychisch nicht durchgehalten. Seine Stimme wird fehlen.