Ausstellung
Erinnerungen ans Bürgerfest

Die Sozialen Initiativen und der Donaustrudel zeigen alle Bürgerfestplakate. Auch einen Film soll es geben.

15.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:39 Uhr
Therese Wimmer
Reinhard Kellner präsentiert eine Auswahl der Bürgerfestplakate im Café Goldenes Kreuz. −Foto: Th. Wimmer/Th. Wimmer

In normalen Zeiten würde 2021 eigentlich wieder ein Bürgerfest stattfinden. Aber aufgrund der Corona-Beschränkungen wurde es abgesagt. Die Sozialen Initiativen und der Donaustrudel wollen deshalb wenigstens an das Fest erinnern.

Reinhard Kellner, Vorsitzender der Sozialen Initiativen, nahm dazu Kontakt zu Geschäften und Lokalen am Haidplatz auf, um sie für die Idee zu gewinnen, an diesem zentralen Platz in ihren Schaufenstern eine Ausstellung aller bisherigen Bürgerfestplakate zu zeigen.

Kellners Gedanken schweifen zurück zu den Anfängen des Bürgerfests im Juli 1973. „Das Soziale und die Kultur standen bei den Bürgerfesten immer ganz oben“, sagt er. Kein Wunder, die „Väter“ des Bürgerfests waren Claus Caspers, ein Künstler und Freigeist, sowie Gerhard Sandner von den Altstadtfreunden, wie Kellner berichtet. „Es war ja auch gedacht als ein Fest der Bürger für die Bürger“, erzählt er. „Es war also keineswegs eine Ess- und Trinkveranstaltung, sondern es gab viel Kultur, Musik, Pantomime, Tanzeinlagen, Kunsthandwerk. Und originelle Initiativen für unkonventionelle Bewirtungen.“

Altstadt ließ sich entdecken

Die beteiligten Vereine konnten stets durch Spenden oder Bewirtung Geld für ihre Projekte einnehmen oder auf sich aufmerksam machen. Das Fest hatte von Anfang an auch eine integrative Funktion. Denn die Zuwanderungsgeneration bereicherte das kulinarische Angebot ebenso wie die Kulturszene.

Auch die Altstadt wurde für die Besucher ein Ort zum Entdecken. Gewöhnlich verschlossene Tore waren geöffnet, verborgene Innenhöfe konnten besichtigt werden oder wurden zu Veranstaltungsorten für spontane musikalische Darbietungen. Schon allein für die seltenen Einblicke in unbekannte Locations habe es sich gelohnt, das Fest zu besuchen, so Kellner.

Die Organisatoren hatten das besondere Flair der Altstadt erkannt und wollten sie gezielt als Lebensraum erschließen und aufwerten. Den Bürgern sollte bewusstwerden, welchen „Schatz“ sie besaßen, den es auch zu bewahren galt. Denn zum Beginn der 1970er-Jahre war die historische Substanz der Altstadt noch durch modernisierungswillige Stadtplaner und Spekulanten bedroht. So hatte das Bürgerfest als Event durchaus seinen Einfluss auf spätere stadtplanerische Entscheidungen und Entwicklungen. Auch an diese „Nebenwirkung“ möchten die Sozialen Initiativen und der Donaustrudel mit ihrem Programm jetzt erinnern.

Wegen technischer Probleme, die erst zum offiziellen Kinostart am 1. Juli behoben werden können, muss das für dieses Wochenende (19. und 20. Juni) angekündigte GARBO-Non-Stop-Bürgerfestkino ausfallen. Das volle Programm mit dem erstem Bürgerfestfilm sowie Regensburger-Doku-Schmankerln und Spielfilmen wird am Samstag 4. Juli von 10 bis 16 Uhr im GARBO am Weissgerbergraben nachgeholt.

Das genaue Programm findet sichhier im Internet.