Gesundheit
Erste Hilfe leisten kann jeder

Die Johanniter erinnern im Donau-Einkaufszentrum daran, die Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen – auch während der Pandemie.

11.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:43 Uhr
Dominik Dallmann
Der achtjährige Bastian übt gemeinsam mit seinem Vater die Herz-Lungen-Wiederbelebung an einer Puppe. −Foto: Dominik Dallmann/Dominik Dallmann

Wie man sich bei einem Verkehrsunfall verhält und wie man Verletzten helfen kann: Das lernen die meisten Menschen, wenn sie ihren Führerschein machen. Glücklicherweise geraten nur manche Menschen in eine Extremsituation, in der diese Kenntnisse angewendet werden müssen. Um das Wissen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, ist es sinnvoll, Erste-Hilfe-Kurse alle zwei Jahre zu besuchen.

Die Johanniter Unfallhilfe war am Freitagvormittag im Donau-Einkaufszentrum mit einem Stand präsent, um genau daran zu erinnern. Anlass war der „Tag der Ersten Hilfe“ am 11. September. Die Johanniter informierten Besucher über Themen wie beispielsweise die Herz-Lungen-Wiederbelebung oder die richtige Helmabnahme bei Motorradunfällen. Danach konnten Interessierte an Puppen üben.

Sonja Schäffer, Leiterin des Sachgebiets Ausbildung und zuständig für die Organisation der Erste Hilfe-Kurse, war auch vor Ort. Zumindest vor der Pandemie seien rund 15 000 Leute jährlich durch den Regionalverband Ostbayern geschult worden. Wegen der Hygienemaßnahmen sei das in diesem Umfang momentan nicht umsetzbar, so Schäffer. Auch bemerke sie immer wieder Sorgen bei den Menschen, sich beim Leisten Erster Hilfe mit Corona anstecken zu können. Bei Unsicherheit gehe der Eigenschutz natürlich immer vor, aber zumindest mit dem Wählen des Notrufs oder der psychischen Betreuung des Verletzten könne man schon einen Beitrag an der Unfallstelle leisten.

Wolfgang Mulzer arbeitet seit 2010 als hauptberuflicher Erste-Hilfe-Ausbilder. Ein Mindestalter zum Lernen gebe es natürlich nicht, vielmehr bemerke er besonders bei jungen Menschen hohes Interesse. Auch der achtjährige Bastian aus der dritten Jahrgangsstufe übte am Stand fleißig das Erste-Hilfe-leisten, indem er die Herz-Lungen-Wiederbelebung ausprobierte. Er wolle wie sein Papa, der auch vor Ort war, selbst bald bei den Johannitern mitmachen.

Die Erfahrung zeige: Insgesamt helfen Menschen eher, wenn sie wissen, wie man sich in bestimmten Situationen zu verhalten hat, sagt Mulzer. Etwas falsch machen könne man auf jeden Fall nicht. Ansonsten solle man bei Unsicherheit „den Notruf lieber einmal zuviel als zu wenig“ anrufen.

Monika Weibrecht, eine Besucherin des DEZ, erzählt auf Nachfrage, sie habe in der Vergangenheit bereits Erste Hilfe leisten müssen. Sie ist froh, dass sie damals wusste, wie sie sich zu verhalten hatte. Kurse zum Auffrischen des Wissens müsse sie regelmäßig besuchen, da sie im Einzelhandel arbeite und dazu verpflichtet sei. Sie besuche die Kurse wegen ihrer damaligen Erfahrung aber auch gerne freiwillig.

Die Erste-Hilfe-Kurse der Johanniter finden derzeit ausschließlich in der Regionalgeschäftsstelle im Industriegebiet Haslbach statt. Ein Kurs nimmt in etwa einen Arbeitstag in Anspruch und kostet 60 Euro.