Vorschlag
Frauen Union will Park umbenennen

Der Karl-Freitag-Park in Regensburg soll künftig Hildegard-Anke-Park heißen. Der ursprüngliche Namensgeber sei nicht tragbar.

17.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:14 Uhr
Die Frauen Union wünscht sich, dass ein Regensburger Park nach der ehemaligen Sozialbürgermeisterin Hildegard Anke benannt wird. −Foto: Evita Gründler

Die Frauen Union Regensburg-Stadt schlägt vor, den Karl-Freitag-Park in „Hildegard-Anke-Park“ umzubenennen.Die frühere Sozialbürgermeisterin feierte kürzlich bei guter Gesundheit ihren 100. Geburtstag.Über Parteigrenzen hinweg genießt Hildegard Anke große Anerkennung für ihr Lebenswerk. „Hildegard Anke hat sich zeitlebens für alte Menschen, für sozial Schwache und für Kinder eingesetzt. Innerhalb der CSU war sie für uns Frauen immer ein Vorbild. Für die Stadt Regensburg ist Hildegard Anke ein echter Glücksfall“, so die Vorsitzende der Regensburger Frauen Union, Stadträtin Ariane Weckerle.

Mit der Umbenennung des Karl-Freitag-Parks in Kumpfmühl würde zum einen das Lebenswerk von Hildegard Anke eine angemessene Würdigung erfahren. Zum anderen ist Karl Freytag als Namensgeber für den Park im Stadtsüden nach Meinung der Frauen Union nicht mehr tragbar. „Nach historischer Forschung war Karl Freytag Anfang des 20. Jahrhunderts zwar prägend für das Kleingartenwesen in Bayern. Nach 1933 war er allerdings ein fanatischer Anhänger der Nationalsozialisten, meldete sich noch im Herbst 1944 als 78-jähriger freiwillig zum Volkssturm. Auch einen besonderen Bezug zu Regensburg gibt es im Lebenslauf von Karl Freytag nicht“, so Stadträtin Bernadette Dechant.

Mit der Umbenennung des Karl-Freitag-Parks hin zu einer Widmung zugunsten der früheren Bürgermeisterin Hildegard Anke, die nach dem Zweiten Weltkrieg als Vertriebene nach Bayern gekommen war, würde die Stadt Regensburg ein besonderes Zeichen setzen.

Eine Benennung von Straßen, Plätzen und Parks nach lebenden Personen ist in Deutschland die Ausnahme; gerade nach den Erfahrungen, die mit Straßenbenennungen nach NS-Größen gemacht wurden, wird dies in der Regel abgelehnt. In diesem speziellen Fall, in dem ein Regensburger Park noch immer nach einem fanatischen NS-Mitglied benannt ist, dringt die Frauen Union auf eine Ausnahme.