Verein
FSV Prüfening: „Platzen aus allen Nähten“

04.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:09 Uhr
Beengte Verhältnisse allerorten:13 Mannschaften, davon elf aus der FSV-Jugend, teilen sich einen Geräteraum. −Foto: Fotos: Daniel Steffen

Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre, dann sähe einiges anders aus beim FSV Prüfening. Zum Beispiel wären drei Jugendmannschaften mehr im aktiven Spielbetrieb und das aktuell laufende Camp der Hans-Dorfner-Fußballschule wäre mit rund 150 statt jetzt 109 Jugendlichen belegt. Doch immer wieder stößt der Verein an seine Kapazitätsgrenzen, weil nicht ausreichend Plätze zum Bespielen vorhanden sind. Diese Situation besteht zwar schon seit Jahren, doch mit der stetig zunehmenden Einwohnerzahl im Äußeren Westen spitzt sie sich immer weiter zu.

„Wir platzen aus allen Nähten“, beklagt Vereins-Vorsitzender Hermann Carl, dessen Worte einem Hilferuf gleichkommen. Wenn man denn nur alle Jugendlichen, die gern beim FSV Prüfening spielen wollen, aufnehmen könnte, geht es ihm durch den Kopf. Doch leider gehe das nicht, weil nur zwei eigene Plätze zum Trainieren zur Verfügung stehen, beklagt Carl. Schon jetzt feilsche man „teilweise mit vier Mannschaften um einen Platz“.

Derzeit braucht es Notlösungen

Neben dem Platz zwei, auf dem hauptsächlich trainiert wird, gibt es noch die „Poselarena“, die eher ein Notbehelf darstellt. Denn auf dem mehr als Bolzplatz anmutenden Gelände sind viele Kinder aus der Nachbarschaft unterwegs, um ein wenig zu kicken. Dennoch haben dort die F- und G-Jugend regulär ihr Training, während ältere Kinder etwa auf die Bezirkssportanlage am Weinweg ausweichen müssen.

Das ist alles andere als optimal, wissen die Vereins-Funktionäre, die händeringend einen neuen Trainingsplatz suchen. „Eigentlich“ läge die Lösung so nah, betonen sie. Denn gleich neben dem Hauptplatz des FSV, der von der ersten und zweiten Mannschaft für den Spielbetrieb genutzt wird, gibt es eine geeignete Fläche. Das Problem für den Verein: Sie gehört der Stadt und wurde als Ausgleichsfläche für den Neubau der Kreuzschule verwendet. Dass es sich dabei um ein Biotop handelt, bezweifelt man im Verein: Dort rühre sich eigentlich gar nichts, vielmehr dümpele die Fläche vor sich hin. Für den FSV Prüfening wäre es aber das „A und O“, die Fläche zu bekommen, betont Jugendleiter Max Karoßer. Denn aufgrund der Kapazitätsprobleme müsse der Verein immer mehr Jugendliche abweisen. Mit Verweis auf das aktuelle Baugeschehen im Umfeld werde sich die Situation noch weiter zuspitzen.

Mit Stadträtin Ellen Bogner (CSU) hat der FSV Prüfening eine politische Fürsprecherin. Sie sagt: „Wenn man wirklich will, dann könnte man das Gelände dem FSV zur Verfügung stellen.“ Dies habe sich der Verein verdient, zumal er sich sehr für die Jugend engagiere und das Füreinander stets groß geschrieben werde.

„Jede Genehmigung hilft weiter“

Ähnlich sieht dies auch Christian Biersack, Stützpunktleiter der Hans-Dorfner-Fußballschule, die diese Woche in Prüfening ein Camp veranstaltet. Er lobt den Stützpunkt Prüfening als „sehr gut“ und zollt seinen Respekt für das ehrenamtliche Engagement der Helfer aus Vereinsreihen, die bei jedem Camp tatkräftig mit anpacken. Demnach könne er die Ansinnen des FSV sehr gut verstehen. „Jede Genehmigung hilft weiter“, sagt er bezüglich eines neuen Trainingsplatzes.

Auch in anderen Teilen der Infrastruktur sieht der FSV Handlungsbedarf. Das rund 20 Jahre alte Vereinsheim mit vier engen Umkleideräumen werde freilich auch kaum den heutigen Anforderungen gerecht, betonen die Funktionäre. Gleiches betreffe den engen Lagerplatz für die Gerätschaften, den sich 13 Mannschaften teilen müssen.

Da das Vereinsareal der Stadt gehört, sind dem FSV weitgehend die Hände gebunden. Immerhin wurde im Mai von der Stadtverwaltung eine Pergola genehmigt, die nun kurz vor der Vollendung steht.

− mds