Regensburg
Für legale Abtreibungen

Anlässlich des „Safe Abortion Days“ fand in Regensburg am Domplatz eine Kundgebung statt.

29.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:19 Uhr
Aktivistinnen machten ihre Forderungen klar. −Foto: Neu

Organisiert wurde diese von „Pro Familia Regensburg“, „Kritische Mediziner*innen Regensburg“ und „eben.widerspruch“, einem feministischen Kollektiv. Ziel der Veranstalter ist es, auf die Notwendigkeit eines sicheren, legalen und kostenlosen Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen aufmerksam zu machen.

Der jährlich stattfindende „Safe Abortion Day“ stand 2021 unter dem Motto „150 Jahre Widerstand gegen §218“. Im Paragrafen 218 StGb sind die Regelungen für Schwangerschaftsabbrüche beschrieben. Unter anderem ist dort festgelegt, dass ein Schwangerschaftsabbruch ein Straftatbestand ist, der unter bestimmten Voraussetzungen straffrei sein kann. Die Voraussetzungen sind unter anderem ein verpflichtendes Beratungsgespräch mit einer anerkannten Beratungsstelle – etwa Pro Familia – und eine Bedenkzeit von drei Tagen nach dem Gespräch und vor dem Abbruch.

Claudia Alkofer von Pro Familia Regensburg eröffnete die Kundgebung vor rund 130 Zuschauern und Aktivisten. Betroffene kamen in Form von Geschichten zu Wort. Claudia Schmidt von „eben.wider-stand“ rückte in ihrem Redebeitrag die Kritik an den sogenannten „Lebensschützern“, deren Ziel es sei, Frauen in ihre traditionellen Rollen zu drängen, in den Vordergrund.

Anna Dorn, Medizinstudentin an der Universität Regensburg und Mitglied von „Kritische Mediziner*innen Regensburg“, erläuterte, dass Schwangerschaftsabbrüche weder im Medizinstudium noch in der fachärztlichen Weiterbildung im Bereich Gynäkologie/Geburtshilfe behandelt werden. Ihr Ziel ist es, das Thema Schwangerschaftsabbrüche verpflichtend im Medizinstudium zu verankern. Sie stellte fest: „Was wir brauchen, ist nicht weniger als eine Revolution auf dem Gebiet.“

Im Schlusswort der einstündigen Veranstaltung unterstrich Alkofer: „Pro Familia setzt sich dafür ein, dass denjenigen, die es wünschen, ein Schwangerschaftsabbruch zur Verfügung steht, ohne Stigmatisierung, ohne Bevormundung und mit aller Unterstützung, die sie brauchen.“