Ein besonderer Blick
Für zwölf MZ-Gewinner führte eine Tour hinter die Kulissen der Dult

02.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:48 Uhr
Daniel Steffen

Margit Dollinger genoss die Fahrt im neuen Willenborg-Riesenrad sehr.

Rundum spannend war für die MZ-Gewinner am Freitag der Blick hinter die Kulissen der Regensburger Dult. Sie erfuhren jede Menge Geschichten über die Schausteller.



Zum einen erfuhren sie aus erster Hand viel über das Volksfestgeschehen, zum anderen gewannen sie durch die Gespräche ein großes Maß an Verständnis für die Beschicker, die es gerade in dieser Zeit nicht leicht haben. Häufig zeigten die Tourteilnehmer deshalb Bewunderung für das Durchhaltevermögen der Schausteller, die nicht selten in sechster oder siebter Generation auf Volksfesten im ganzen Land „daheim“ sind.

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Nach den ausbleibenden Umsätzen während der Corona-Pandemie, so stellte sich heraus, ist die Branche heute vor allem von Personalproblemen geplagt. Freilich, auf der Dult war davon wenig zu sehen — auch deshalb, weil man sich wie so oft kurzfristig helfen konnte. „Wir sind Überlebenskünstler“, machte Marcel Schmelter vom Laufgeschäft „Action House“ klar. Wie andere Beschicker erzählte auch er aus seinem Alltag – auch dass der Spagat zwischen Kostensteigerungen und familienfreundlichen Preisen zunehmend schwerer wird.

„Du bist immer unter Leuten, unter verschieden Leuten.“

Der „Trachten-Bäda“, auf der Warendult eine feste Größe, zeigte sich als kämpferische Natur. Klar gebe es andere und einfachere Arten, Geld zu verdienen, sagte er, doch machten die Schausteller und Warendult-Händler ihren Job „mit viel Herzblut.

Er führte an, was er an seiner Arbeit liebt: „Du bist immer unter Leuten, unter verschieden Leuten.“ Glücklicherweise werde sein Geschäft trotz Amazon und anderer Internetkonkurrenz „weiterhin gut angenommen“. Die schönste Bestätigung sei, wenn die Kunden, die einst als Kind an seinen Stand kamen, heute mit den eigenen Kindern vorbeischauen. Niemals aber dürfte man die Kunden „bescheißen“, denn „das merken sie sich“, erklärte der leidenschaftliche Händler.

„Nach 38 Jahren, da weiß man, wie das Geschäft läuft“

Aus vielen von ihnen spricht langjährige Erfahrung. „Nach 38 Jahren, da weiß man, wie das Geschäft läuft“, betonte Beschickersprecher Walter Metzger. Auch Stationen wie den „Wiener Eispalast“, die Crêperie von Patrick Ulrich und den Coaster „Wilde Heidi“ nahmen die MZ-Gewinner auf ihrer Tour mit. Angeführt wurde diese von Marktmeister Reinhard Kellner, der ebenfalls spannende Details zu erzählen hatte. Eine Fahrt mit dem Riesenrad und eine abschließende Verköstigung im Hahn-Zelt rundeten die Aktion ab.