Gynäkologie
Fußballer-Geburt in Jahn-Rot: Das geht

In Nürnberg können Babys in den Vereinsfarben des Clubs geboren werden. Da können die Regensburger Geburtskliniken mithalten.

24.12.2015 | Stand 16.09.2023, 6:56 Uhr
In Nürnberg können Kinder auf Wunsch in den Farben des 1. FC Nürnberg in eine Stadionatmosphäre geboren werden. Rot-weiße Mützchen in Jahn-Farben wären in Regensburg ein erster Schritt. −Foto: dpa-Archiv

In einem Stall, wie es damals vor 2015 Jahren zu Bethlehem geschah, wird heutzutage nicht mehr geboren. Die Wohlfühlfaktoren, die in modernen Kreißsälen geboten werden, reichen von farbigem Licht je nach Wunsch über die Musik der Wahl (viel Klassik und Entspannungsmusik, kaum Hardrock) bis hin zur Aromatherapie mit ätherischen Ölen.Das Klinikum Nürnberg Süd machte nun mit einem in den Farben des 1. FC Nürnberg getauchten Kreißsaal Schlagzeilen, in dem neue Erdenbürger auf Wunsch in eine Fußballwelt geboren und vom Club-Teddybären empfangen werden.

Eine Geburt in Wunschfarben kann die Regensburger Klinik St. Hedwig, zweitgrößte Geburtsklinik Bayerns, natürlich auch bieten. In fünf der sieben modernen Entbindungsräume sind die Farben rot (weckt Urkräfte), grün (beruhigend, vitalisierend) und blau (entspannend, harmonisierend) im Angebot. Gleiches bieten auch die fünf Kreißsäle des Caritas-Krankenhauses St. Josef. Die Sprösslinge fußballambitionierter Eltern könnten in Regensburg also auch in einem „Jahn-Rot“ empfangen werden. Allerdings wird der Farb-Service von den gebärenden Frauen eher selten genutzt, sagt Eva Jaruschko, Leitende Hebamme unter den 32 Berufskolleginnen der Hedwigsklinik. Auf Wunsch der Eltern würde der SSV Jahn Regensburg natürlich auch das entsprechende „Jahni“-Maskottchen spendieren, versprach Sportdirektor Christian Keller. Der weiß übrigens, wie Geburtstage am 24.12. sind. Sowohl seine Mutter als auch der Vater kamen an Heiligabenden zur Welt.

Väter fallen selten um

Zwischen sieben und elf Kinder kommen in derHedwigskliniktäglich zur Welt, mehr als 2800 werden es bis Ende des Jahres sein, sagt Professor Dr. Birgit Seelbach-Göbel, Direktorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Der 24. Dezember wird dabei ein Tag wie jeder andere sein, denn geboren wird täglich. Wobei sich die Frauen diesen Tag als Geburtstag ihres Kindes eher nicht wünschen. „Christkinder“ werden nie richtig Geburtstag feiern können, weil ja alle Freunde zu Hause Weihnachten feiern. Und bei den Geschenken schlägt sich der doppelte Feiertag auch nicht mit einer Präsentverdoppelung nieder. Zudem wollen ja auch die Frauen den Heiligen Abend lieber zu Hause bei ihrer Familien verbringen, als in der Klinik, gibt Dr. Nina Jenewein, Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe imCaritas-Krankenhaus St. Josef, zu bedenken. Dort kommen jedes Jahr etwa 1450 Babys zur Welt.

Zu welchem Zeitpunkt Kinder geboren werden, entscheidet sich bekanntlich etwa neun Monate vorher, sagt die Chefärztin Birgit Seelbach-Göbel schmunzelnd: Und was war zu diesem Zeitpunkt? „Vielleicht Urlaub, Fasching, Stromausfall oder Fußball-WM?“ Vielleicht machen sich künftige Eltern bezüglich der Zeitplanung also gar nicht so viele Gedanken.

Das Kind bestimmt die Geburt

Den exakten Zeitpunkt einer natürlichen Geburt bestimmt ohnehin das Kind selbst. Es triggert die Wehentätigkeit und leitet den Geburtsvorgang selbst ein, erzählt die Professorin. „Ich bin fertig und will hier raus“, heißt die Botschaft. Wie bei der Geburt alle Faktoren zusammenspielen, ist wissenschaftlich noch nicht ganz geklärt. Die Leitende Hebamme Eva Jaruschko kann jedenfalls sagen, dass am Ende nur zwei Prozent der errechneten Geburtstermine Volltreffer waren.