Aktion der Wirtschaftsjunioren
Gegen den Bewerbermangel: Unternehmen gehen auf Lehrer zu

11.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:16 Uhr
Tino Lex
Aus erster Hand informierten sich die Lehrkräfte aus verschiedenen Schulen der Region bei Papier Liebl, was man in Bezug auf die Kommunikation mit Auszubildenden verbessern könnte. −Foto: Lex

Papier Liebl? Den Namen hat man in Regensburg doch schon mal gehört. Spätestens, wenn eines der Kinder in die Schule kommt und ausgestattet werden muss. Doch: Papier Liebl ist mehr. Das Unternehmen stellten jetzt Gesamtvertriebsleiter Stefan Häfner und Leijla Melkic von der Personalabteilung einigen Lehrkräften verschiedener Schulen aus der Region vor. Zustande gekommen war dieses Treffen auf Initiative der Regensburger Wirtschaftsjunioren.

Projektleiter hier ist Julian Kreuzer. Wie die Kreissprecherin der Wirtschaftsjunioren, Sophie Grübl, betont, war dies das zweite Projekt dieser Art. „Hier können sich die Unternehmen mit den Schulen austauschen und Ideen einbringen. Wirtschaft und Lehrer vernetzen, heißt die Devise.“ Klar ist, wo bei den Unternehmen der Schuh drückt: „Wir haben leider nicht mehr allzu viele Bewerbungen auf unsere Ausbildungsplätze. Dabei bieten wir viele interessante Berufe an, denn Papier Liebl hat unzählig viele Sparten. Papier ist da nur eine der wenigen“, sagt Häfner. Rund 200 Angestellte arbeiten bei Papier Liebl, die Firma hat vor mehr als 80 Jahren mit der Herstellung und dem Vertrieb von Tüten begonnen.

Heute weist das Unternehmen sehr viel mehr auf – von der Büroeinrichtung über Drucker, Gesundheit oder Hygiene, um nur einige Sparten zu nennen. „Wir brauchen junge Menschen, die mit unseren Kunden kommunizieren können. Das heißt am Telefon oder auch persönlich. Nur mailen? Das geht nicht“, sagt Häfner. Zwar versuchen die Lehrkräfte wie Frank Lohneisen von der FOS/BOS die Schüler bestmöglich auf den Beruf vorzubereiten. „Wenn aber im Elternhaus wenig Kommunikation herrscht, wird es schwierig.“

Ebenso kümmerten sich eigentlich nur die Eltern der ohnehin bereits guten Schüler zum Beispiel beim Elternsprechtag um ihren Nachwuchs, weiß auch Mathias Simmerl von der Realschule Obertraubling. Ein Vorschlag von den Schulen an die Unternehmen: „Schicken Sie einige ihrer Auszubildenden zu uns. Dann können die Schüler aus erster Hand und von Gleichaltrigen erfahren, ob diese Arbeit etwas für sie wäre.“

Am Nachmittag ging es für die Gruppe der Lehrkräfte dann weiter zum Neutraublinger Unternehmen Makron GmbH. Hier stattete auch Landrätin Tanja Schweiger dem Unternehmen einen Besuch ab, sie ist seitens der Politik Schirmherrin dieser Aktion der Wirtschaftsjunioren.

− xtl