Weihnachtszeit
Glühwein genießen – ohne Kater

Die winterliche Spezialität schmeckt auch zuhause und muss nicht teuer sein. Ein Regensburger Experte verrät seine Tipps.

22.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:11 Uhr
ARCHIV - 18.12.2018, Berlin: Eine Frau hält auf dem Weihnachtsmarkt „Winterzauber auf dem Deck 5“ auf dem Dach der Schönhauser Allee Arcaden eine Tasse mit Glühwein in den Händen. (zu dpa „Städte: Selbst über Regeln für Weihnachtsmärkte entscheiden“) Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ −Foto: Jens Kalaene/dpa

Markus Nagler übernahm 2005 den Familienbetrieb von seinem Vater Konrad. Die Privatkelterei Nagler hat neben Fruchtsäften auch Glühwein und einige weitere Winterspezialitäten im Angebot. Der Experte gibt im Interview Tipps, worauf es beim Glühweinkauf und -genuss ankommt.

Was macht einen guten Glühwein aus?

Ich würde sagen, dass vor allem die Rohware für die Qualität des Glühweins entscheidend ist. Viele Billigprodukte werden mit einem minderwertigen Wein als Grundlage hergestellt, daraus kann dann nichts Gutes werden. Ein hochwertiger Glühwein muss mit einem vernünftigen Wein, den man auch ohne die zusätzlichen Aromen und Gewürze verkaufen könnte, gemacht werden. Es gibt auch vieles zu entdecken, wenn man nicht nur in der untersten Preisklasse sucht. Beispielsweise gibt es Produkte auf Basis von Beerenweinen, die man unbedingt einmal probieren sollte. Ich persönlich bin ein großer Fan von Schlehen-Glühwein.

Wie viel sollte ein Glühwein kosten?

Einen guten Glühwein kann man mit Sicherheit schon ab drei Euro bekommen. Alles unter zwei Euro würde ich dagegen meiden, für diesen Preis kann eigentlich keine gute Rohware verwendet worden sein. Man sollte meiner Meinung nach bereit sein einen gewissen Betrag zu investieren. Schließlich ist Glühwein ein Genussmittel, das man nicht jeden Tag kauft. Da wäre es schon sinnvoll, auf die Qualität zu achten. Ob man jedoch hochpreisige Produkte für sieben Euro oder mehr kaufen möchte, muss jeder für sich entscheiden. Anders als bei normalem Wein schmeckt man hier, aufgrund der hinzugefügten Gewürzmischungen ab einer gewissen Qualitätsstufe keinen großen Unterschied mehr.

Welche Gewürze sind wichtig?

Die genaue Gewürzmischung ist normalerweise bei jedem Hersteller geheim. Generell kann aber gesagt werden, dass immer die Weihnachtsgewürze, also Zimt und Nelke dabei sind. Auch Orangenaroma beziehungsweise Orangenschale gehört eigentlich in jeden Glühwein. Theoretisch sind der Kreativität hier keine Grenzen gesetzt, auch was eigene Rezepte angeht.

Kann man sich einen vernünftigen Glühwein auch selbst zuhause machen?

Natürlich kann man sich einfach einen guten Rotwein oder einen fertigen Glühwein kaufen und diese dann selbst verfeinern. Ich finde es sehr schön, wenn Leute sich ihre eigenen Familienrezepte ausdenken und diese dann über Generationen weitergeben. Da gibt es zum Beispiel spezielle Gewürzmischungen, die besonders gut für eine Feuerzangenbowle funktionieren. Man kann da sehr viel ausprobieren und nach seinem eigenen Geschmack entscheiden.

Zu guter Letzt: Was kann man gegen den Kater am nächsten Morgen unternehmen?

Man kann natürlich einfach weitertrinken. Wenn Sie allerdings einen ernsthaften Tipp wollen, kann ich ihnen sagen, dass an dieser Stelle ebenfalls die Qualität des Glühweins entscheidend ist. Bei einem Billigprodukt bekommt man häufig Kopfschmerzen und Sodbrennen am nächsten Tag. Trinkt man jedoch einen Besseren, lässt sich das eher vermeiden.