Gastronomie
Gnadenfrist für das Museumscafé

Die Stadt Regensburg verlängert den Mietvertrag für das Café um ein Jahr. Für die Zeit danach hält sie sich aber alles offen.

07.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:16 Uhr
Viele Besucher des Museumscafés hatten die Nachricht von der Kündigung bedauert. Jetzt verlängert die Stadt den Mietvertrag bis 2019. −Foto: mt

Das Museumscafé am Dachauplatz bleibt den Regensburgern vorerst noch erhalten.Nachdem unser Medienhaus über die drohende Schließung berichtet hatte, wurde der Pächterin des an das Historische Museum am Dachauplatz angeschlossenen Museumscafés nun vonseiten der Stadt eine Frist bis Ende 2019 gewährt.

Ursprünglich hatte die Stadt Alex Stein im Dezember gekündigt. Sie hätte das Café, das vor allem auch bei vielen Brautpaaren beliebt ist, damit zum 31. Dezember 2018 räumen müssen. Jetzt bestätigt die Pächterin am Mittwoch gegenüber unserem Medienhaus: Der Vertrag wird noch einmal verlängert. „Heute Morgen haben wir eine Nachricht vom Liegenschaftsamt erhalten. Dabei wurde uns telefonisch mitgeteilt, dass der Vertrag – leider aber nur für ein Jahr länger – bis Ende 2019 gilt“, sagt Stein. Wie es dann weitergeht, bleibt offen.

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Die Stadt lasse das Museum ab 2019 umbauen. Für die Arbeiten und die Zeit danach wolle man sich alles offenhalten, hatte Kulturreferent Clemens Unger gegenüber unserem Medienhaus gesagt. Unger hatte auch bestätigt, dass es weiterhin ein Café in dem schönen Museums-Innenhof geben soll – in welcher Größe und von wem betrieben, ließ er aber offen. Alles hänge noch von den Plänen der Architekten ab, hatte Unger gesagt. Nach den Angaben von Stein könnte nach dem Umbau eventuell auch nur noch eine kleine Kantine bzw. eine „Erfrischungsecke“ geplant sein.

Besucher bedauern Kündigung

In den sozialen Medien hatten viele Museumscafé-Besucher die Nachricht von der Kündigung bedauert. „Nicht euer Ernst! Das Café hat das Museum erst zu etwas besonderem gemacht“, schrieb etwa Nutzerin Manuela auf Facebook. „Wir brauchen solche Cafés – nicht lauter Ketten und Burgerläden“, kommentierte Nutzerin Martina. Ein anderer Kommentator riet der Pächterin, sich lieber vorsorglich schon nach räumlichen Alternativen umzusehen.

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An so etwas will Stein aber vorerst nicht denken. „Wir haben das Café sehr gut geführt. Es gibt daher ja eigentlich überhaupt keinen Grund, uns rauszuschmeißen“, sagt die Pächterin. „Ein bisserl müde sind wir mittlerweile schon aufgrund des Kampfes mit der neuen Museumsleitung.“ Alle Hochzeitsanfragen für 2019 würden nun nach und nach bearbeitet. Aber auch für die Zeit danach sei für sie das letzte Wort noch nicht gesprochen. „Wir werden dann wohl auch der nächsten Kündigung widersprechen müssen.“ Die Übernahmesumme sei so hoch gewesen, dass für sie auch eine einjährige Vertragsverlängerung keinen ausreichenden Unterschied mache. „Wichtiger wäre es, dass ich mich – so wie im Vertrag festgehalten – darauf verlassen kann, dass er wirklich unbefristet gilt.“

Stadt will Ort der Begegnung

Die Stadt widerspricht diesen Angaben: „In dem Vertrag ist ganz klar geregelt, dass man ihn kündigen kann“, sagt Juliane von Roenne-Styra, Pressesprecherin der Stadt. Man habe das ordnungsgemäß getan. Um der Pächterin dennoch etwas mehr Sicherheit zu geben, sei der Vertrag jetzt noch einmal verlängert worden. Es werde zwar schon 2019 Baumaßnahmen an dem Gebäude geben, diese seien aber wohl noch nicht so gravierend, dass sie den Betrieb des Cafés zu sehr stören. Und es gebe vonseiten der Stadt den festen Wunsch, auch nach dem Umbau einen schönen Ort der Begegnung im Museum zu schaffen.

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