Auszeichnung
Großartige Arbeiten im sozialen Bereich

Barmherzige Brüder verleihen den mit insgesamt 6500 Euro dotierten Förderpreis an Absolventen der OTH Regensburg.

16.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:02 Uhr
Studiendekanin Prof. Renate Kühnel (v.li.), Prof. Dr. Carl Heese, Dekan der Fakultät AngewandteSozial- und Gesundheitswissenschaften, Pater Thomas Väth und Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsidentder OTH Regensburg (re.), mit den anwesenden Träger*innen des Förderpreises 2021 derBarmherzigen Brüder (v.li.) Maxine Klinck, Julia Kaiser, Dominik Patrick Penz, Sophia Mayer,Jacqueline Reichinger und Annalena Hellfritsch. −Foto: Michael Hitzek/OTH Regensburg

Wie kam das Klatschen für medizinisches Personal während der COVID-19-Pandemie bei Pflegekräften an? Stehen Sozialarbeiter wirklich immer mit einem halben Bein im Gefängnis? Und welche Rolle spielt Vertrauen in der interkulturellen Beratungsarbeit? Eine enorme thematische Bandbreite

decken die sieben an der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften entstandenen Master- und Bachelorarbeiten ab, die die Bayerische Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg (OTH Regensburg) jetzt mit dem Förderpreis

2021 ausgezeichnet hat. Das Preisgeld beläuft sich auf insgesamt 6500 Euro.

„Glanzleistung aller Beteiligten“

Anerkennung für herausragende wissenschaftliche Leistungen, ein Zeichen der Wertschätzung und zugleich auch der Wunsch, „nicht mit dem Lernen aufzuhören“: Pater Thomas Väth sagte bei der Preisverleihung an der OTH Regensburg in Vertretung von Provinzial Frater Benedikt Hau, die

Barmherzigen Brüder seien froh, mit dem Förderpreis junge Menschen unterstützen zu können. Dass dies bereits zum 17. Mal geschieht, wertete Prof. Dr. Wolfgang Baier, Präsident der OTH Regensburg, als „Ausdruck einer guten und kontinuierlichen Partnerschaft zwischen unseren beiden Einrichtungen“. Und Prof. Dr. Carl Heese, Dekan der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften, sprach von einer „Glanzleistung aller Beteiligten“.

Unter dem Eindruck der aktuellen Pandemielage (die Veranstaltung lief unter Einhaltung der 2G-Regel sowie hybrid ab) betonten alle Redner, freundlicher Applaus allein reiche nicht aus: „Es braucht mittel- und langfristig Verbesserungen in allen Bereichen der Sozialen Arbeit“, sagte etwa Pater Thomas Väth. Die Belastung sei enorm. Viele Mitarbeitende in Kliniken und Pflegeeinrichtungen

hätten in den vergangenen Monaten ihre Arbeitszeit reduziert. „Weil sie es nicht mehr schaffen. Nicht, weil sie nicht mehr helfen möchten. Deswegen trifft uns die jetzige Welle auch so hart. Es fehlt nicht mehr an Beatmungsgeräten, es fehlt an Menschen, die helfen, ohne dabei selbst kaputt zu gehen“, so der Pater in eindringlichen Worten.

Wertschätzung für soziale und pflegerische Berufe

Dekan Heese hoffte vor diesem Hintergrund, dass die Verleihung der Förderpreise durch die Barmherzigen Brüder nicht nur die öffentliche Sichtbarkeit der Leistungen an seiner Fakultät, sondern insgesamt in den sozialen und pflegerischen Berufen erhöhe. Wie vielseitig diese Arbeit im

wissenschaftlichen Bereich und in der beruflichen Praxis ist, zeigten die Master- und Bachelorarbeiten in den Studiengängen Leitung und Kommunikationsmanagement (berufsbegleitend), Soziale Arbeit,

Logopädie, Pflege (ausbildungsintegrierend) sowie Musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit. Studiendekanin Prof. Renate Kühnel machte deutlich, es habe „viele preiswürdige Arbeiten gegeben“, so dass die Preise teils mehrfach vergeben wurden.

Masterpreis (1500 Euro):Bachelorpreisträger:
Inga Ehrenberg (M.A., Leitung und Kommunikationsmanagement, berufsbegleitend). Thema der Masterarbeit: „Implizite Vertrauenstheorien von Adressat*innen des sozialen Beratungssettings – interkulturelle Betrachtung“.1. Preis (Preisgeld 1500 Euro): Jacqueline Reichinger (Sozialpädagogin B.A.), 2. Preis (Preisgeld 1000 Euro): Julia Kaiser und Maxine Klinck (B.Sc., Logopädie, ausbildungsintegrierend), 2. Preis (Preisgeld 1000 Euro): Sophia Mayer (Sozialpädagogin B.A.), 3. Preis (Preisgeld 500 Euro): Annalena Hellfritsch (Sozialpädagogin B.A.), 3. Preis (Preisgeld 500 Euro): Dominik Patrick Penz (Pflege B.Sc.), 3. Preis (Preisgeld 500 Euro): Ronja Schäble (Sozialpädagogin B.A.)

Als „besonderen Abschluss unserer Zeit an der OTH Regensburg“ bezeichnete Sozialpädagogin B.A. Annalena Hellfritsch die Preisverleihung. Sie bedankte sich zusammen mit Dominik Patrick Penz (B.Sc., Pflege) stellvertretend für alle Preisträger bei den Barmherzigen Brüdern für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie bei den Betreuern der Abschlussarbeiten

seitens der Fakultät. Musikalisch gestaltet wurde die Preisverleihung von Lea Bittcher (Cello, Gesang) und Florian Czmaiduch (Gitarre, Gesang), die an der OTH Regensburg Musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit studieren.

Übrigens: 82 Prozent der von Dominik Patrick Penz in seiner Bachelorarbeit befragten Pflegekräfte sahen das Klatschen für ihre Arbeit im Zuge der Pandemie eher kritisch. Dagegen klagten im Betrachtungszeitraum (Januar bis Juni 2020) 83 Prozent über Missstände wie mangelhafte Schutzausrüstung.