Kriminalität
Häusliche Gewalt: Mann in U-Haft

Eine Regensburgerin hatte Anzeige gegen ihren Ex erstattet. Er soll sie geschlagen und gewürgt haben.

14.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:49 Uhr
Ein als Silhouette abgebildeter Mann würgt eine Frau (gestellte Szene): Einen mutmaßlichen Gewalttäter schickte das Amtsgericht Regensburg jetzt in U-Haft. −Foto: Jan-Philipp Strobel/picture alliance/dpa

Nach einem Fall von häuslicher Gewalt hat das Amtsgericht Regensburg einen 30-Jährigen aus Schwandorf in U-Haft geschickt. Das berichtete das Polizeipräsidium am Donnerstag.

Der Mann soll seine ehemalige Lebensgefährtin verletzt und mehrmals bedroht haben. Ende März hatte eine 30-jährige Regensburgerin Anzeige bei der Polizeiinspektion Regensburg-Süd erstattet. Sie gab an, von ihrem Ex in ihrer Wohnung auf die Couch gestoßen und kurzzeitig gewürgt worden zu sein. Zudem soll er mit der Faust auf ihr Gesicht geschlagen und ihr Handy zerstört haben, indem er es auf den Boden warf.

In den Folgetagen sei sie mehrmals bedroht worden, schilderte die Frau. So sei der Mann zu ihrer Arbeitsstelle gekommen. Als die Frau ihn dort ignoriert habe, habe er ihr Auto beschädigt.

Der Mann zückte auch ein Messer

Der ehemalige Partner der Frau versuchte nach ihren Angaben auch, über deren Freundeskreis Kontakt zu ihr aufzunehmen. Dabei habe er einen Bekannten der Frau angegangen und diesen an dessen Arbeitsstellen bedroht. Der 30-Jährige habe auch ein Messer gezückt und seinen Kontrahenten leicht mit dem Griff des Messers verletzt. Außerdem habe er sein Auto beschädigt.

Die umfangreichen Ermittlungen übernahm zentral die Polizeiinspektion Regensburg-Süd. Die dortige Sachbearbeiterin für häusliche Gewalt unterstützte die Frau beim Erwirken entsprechender Beschlüsse nach dem Gewaltschutzgesetz. Da die Drohungen zunächst nicht abrissen, wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Regensburg Haftbefehl beantragt. Nachdem das Amtsgericht Regensburg einen erließ, konnte der Beschuldigte im Landkreis Schwandorf festgenommen werden. Er befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt.

Die Polizei rät allen, die Opfer von solcher Gewalt werden, Anzeige zu erstatten und sich Hilfe zu suchen. Wer schweige, helfe dem Täter. Als Ansprechpartner stehen insbesondere die besonders geschulten Sachbearbeiter für häusliche Gewalt zur Verfügung. Solche sind auf allen Polizeiinspektionen zu finden.

Betroffene können sich auch an die Beauftragten der Polizei für Kriminalitätsopfer oder verschiedene Hilfsorganisationen wenden. Hier sei beispielhaft der Verein „Frauen helfen Frauen“ erwähnt. Unter der Telefonnummer (09 41) 2 40 00 werden dort kostenfrei gezielte Beratungen und auch andere Unterstützungsleistungen angeboten.