Versorgung von Frühgeborenen
Herzenswunsch Geburt an der Hedwigsklinik

22.07.2022 | Stand 15.09.2023, 4:18 Uhr
Das Team der Kuno Klinik St. Hedwig zeigt bei einer Simulation, wie die Geburt von Frühchen mit der neuen Erstversorgungseinheit abläuft. Das Neugeborene wird direkt bei der Mutter versorgt. Von links: PD Dr. Sarah Malfertheiner (Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe), eine Mutter, Simone Lang (komm. Leiterin Intensivstation), Dr. Holger Michel (Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin). −Foto: Julia Gergovich-Klein

Neue Erstversorgungseinheit an der Kuno Klinik St. Hedwig ermöglicht Versorgung von Frühgeborenen bei der Mutter.

Mutter zu werden, ist für viele Frauen eines der schönsten und prägendsten Erlebnisse im Leben – es bringt für sie jedoch auch eine ganze Reihe großer Umstellungen mit sich. Verlaufen Schwangerschaft und Geburt problemlos, kann das Kind im Normalfall sofort zur Mutter und an die Brust angelegt werden. Dies trägt auch zur Bindung zwischen beiden bei, wie es in einer Pressemitteilung der Hedwigsklinik heißt.

„In einigen Fällen ist dieser natürliche Verlauf jedoch nicht möglich. Manche Neugeborene benötigen gleich nach der Geburt medizinische Unterstützung, weil sie Probleme beim Atmen haben oder das Herz zu schwach ist“, sagt Professor Dr. Sven Wellmann, Chefarzt und Leiter der Abteilung Neonatologie an der KUNO Klinik St. Hedwig. Kinder, die zu früh auf die Welt kommen, brauchen fast immer Atemhilfe. Dies hatte bislang zur Folge, dass Mutter und Kind voneinander getrennt werden mussten, um das Neugeborene in einem speziell ausgestatteten Reanimationsraum zu stabilisieren.

Dank einer neu entwickelten Erstversorgungseinheit, die sich die KUNO Klinik St. Hedwig momentan zu Übungszwecken ausgeliehen hat, kann die notwendige medizinische Unterstützung nun auch direkt bei der Mutter erfolgen. „Das Kind wird dabei über die pulsierende Nabelschnur versorgt. Dadurch erhält das Neugeborene auch nach der Geburt weiterhin Sauerstoff und Blutreserven aus der Plazenta, was ihm Blutarmut und somit eine Transfusion ersparen kann“, erklärt Professor Sven Wellmann. „Die Mutter sieht und spürt gleichzeitig, wie ihrem Kind geholfen wird. Dies fördert die nötige Bindung zwischen beiden enorm und ist für eine gesunde Entwicklung des Neugeborenen von entscheidender Bedeutung.“

In den kommenden Wochen wird Professor Dr. Sven Wellmann auf die neue Erstversorgungsmöglichkeit unter dem Motto „Herzenswunsch Geburt“ aufmerksam machen. Unterstützt wird er dabei von Vertreterinnen der Frauen-Union Regensburg Stadt und Land: Sylvia Stierstorfer, CSU-Landtagsabgeordnete, Dr. Astrid Freudenstein, Bürgermeisterin der Stadt Regensburg, Ariane Weckerle, Vorsitzende der Frauen-Union Regensburg Stadt, Bernadette Dechant, CSU-Stadträtin, sowie Bettina Willamowski, Frauen-Union Regensburg Land.

Dazu sind Infostände geplant, unter anderem im Donau-Einkaufszentrum Regensburg, an denen Interessierte zudem die Möglichkeit haben, für die Aktion zu spenden. Mit dem Erlös möchte sich die KUNO Klinik St. Hedwig das neuentwickelte Gerät zur Frühgeborenenversorgung selbst anschaffen. „Es freut mich sehr, dass wir diese einzigartige Möglichkeit der Erstversorgung hier an der KUNO Klinik St. Hedwig bald dauerhaft zur Verfügung haben. Damit wird die so wichtige Mutter-Kind-Bindung von Anfang an gestärkt“, betont die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer.