Medizin
Herzzentrum freut sich über Spenden

Seit 2016 gibt es ein Herzzentrum am Uniklinikum. Die Arbeit der Spezialisten soll jetzt durch ein neues Gebäude erweitert werden.

22.05.2020 | Stand 16.09.2023, 5:10 Uhr

Das Herzteam des UKR (v.l.n.r.): Professor Dr. Christian Stroszczynski (Direktor des Instituts für Röntgendiagnostik), Professor Dr. Christof Schmid (Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie), Prof. Dr. Dirk Hellwig (Leiter der Abteilung für Nuklearmedizin), Professor Dr. Bernhard Graf (Direktor der Klinik für Anästhesiologie), Professor Dr. Lars Maier (Direktor der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II) Foto: UKR/Klaus Völcker

Um die Herz-Kreislauf-Forschung weiter ausbauen zu können, plant das universitäre Herzzentrum Regensburg am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ein neues Forschungsgebäude, in dem Mediziner, Wissenschaftler und Studierende interdisziplinär und international zusammenarbeiten sollen. Erste Spenden unterstützen die Realisierung des Bauvorhabens. Das meldet das Uniklinikum Regensburg in einer Pressemitteilung.

Wie das Klinikum darin weiter schreibt, nehmen Herz-Kreislauf-Erkrankungen Jahr für Jahr zu und zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen und sind in Deutschland Ursache der meisten Todesfälle. Dazu würden auch die koronare Herzerkrankung, Herzmuskelschwäche und Rhythmusstörungen gehören. Um die Versorgung der betroffenen Patienten in Ostbayern weiter zu verbessern, hat das Uniklinikum Regensburg im Jahr 2016 das universitäre Herzzentrum gegründet. Wie das UKR betont, arbeiten dort Herzspezialisten in einer „für die Region einzigartigen Weise“ zusammen und bieten Patienten mit Herzerkrankungen ein umfassendes Angebot an Diagnostik und Therapie, das sich stets an den neuesten wissenschaftlichen Standards orientiert. Jüngste Beispiele sind der Einsatz von His-Bündel-Herzschrittmachern oder die Implantation und Reparatur von minimal-invasiven Trikuspidalklappen.

Interdisziplinäre Ausrichtung

Professor Dr. Lars Maier, Vorsitzender des universitären Herzzentrums Regensburg, zieht dementsprechend eine positive Zwischenbilanz: „Seit der Gründung des Herzzentrums konnte die Forschung im Bereich der Herzmedizin am UKR deutlich gestärkt werden.“ Diesen Fortschritt wolle man kontinuierlich weiterentwickeln. Um auch künftig auf höchstem Niveau neueste Behandlungsmethoden erforschen und internationale Kooperationen weiter ausbauen zu können, benötige man ein Forschungsgebäude, das auf diese neuen Herausforderungen ausgerichtet sei, beschreibt Professor Maier die Wichtigkeit des Projekts.

Zweck:Konto:
Jeder, der den Forschungsbau und somit die Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten einer der weit verbreitetsten Volkskrankheiten unterstützen möchte, kann dem Herzzentrum seine Spende per Überweisung zukommen lassen.Empfänger: Universitätsklinikum Regensburg, IBAN: DE52 7505 0000 0780 0105 00, Zweck: 378 34 12 Spende Herzzentrum

Auf einer rund 2000 Quadratmeter großen Forschungsfläche, aufgeteilt auf zwei Ebenen, sollen auf dem Gelände des Universitätsklinikums Regensburg Labor-, Büro- und Seminarräume eingerichtet werden, in denen sowohl wissenschaftlich tätige Ärzte als auch Studierende und Promovierende interdisziplinär zusammenarbeiten können. „Damit wollen wir die Zahl an Labor-Arbeitsplätzen deutlich erweitern, um mehr klinische Projekte durchführen zu können. Dabei sollen die Mitarbeiter sowohl Raum für klinische Arbeit als auch für ihre eigene wissenschaftliche Entwicklung haben“, beschreibt Professor Maier das Konzept des Forschungsgebäudes in der Mitteilung.

Außerdem soll diese interdisziplinäre Herangehensweise Studierende und Promovierende in ihrer Ausbildung fördern. Zudem soll eine strukturierte Promotion möglich sein, die sich unter anderem durch Seminare und Vorlesungen sowie regelmäßige Doktorandenvorträge und -besprechungen auszeichne. „Diese Räumlichkeiten in Kombination mit der Expertise unserer Mitarbeiter birgt ein unglaubliches Potenzial für die Regensburger Herzmedizin – auch über die Grenzen Ostbayerns hinaus“, sagt Professor Dr. Christof Schmid, stellvertretender Vorsitzender des universitären Herzzentrums Regensburg, dazu.

Professor Schmid zeigte sich außerdem sehr dankbar über die vielen Spenden, die das Klinikum für das Projekt bisher schon erhalten hat. „Sehr erfreulich ist, dass wir schon einige Spenden aus der Region akquirieren konnten, die uns einen entscheidenden Schritt in unserem Vorhaben voranbringen“, sagt er. Ein Beispiel ist etwa Dr. Harro Lührmann, der zusammen mit seiner Frau das Projekt mit 200 000 Euro unterstützen wird. Lührmann und seine Frau sind sich einig: „Mit Spenden Gutes zu tun, war schon immer unser Wunsch. Wir wissen, dass unser Beitrag im universitären Herzzentrum Regensburg rund um das Team von Professor Maier und Professor Schmid in den besten Händen ist.“

Auch der Sparkassen-Vorstand Franz-Xaver Lindl lässt dem Herzzentrum 20 000 Euro zukommen. „Was helfen alle materiellen Dinge, wenn es an Gesundheit fehlt? Deshalb habe ich auf meiner Geburtstagsfeier auf Geschenke verzichtet und stattdessen Geld gesammelt, um das geplante Forschungsgebäude und somit die Behandlung schwerstkranker Menschen zu unterstützen“, so Lindl.

Spenden über Schmuckstücke

Eine besondere Verbindung zu diesem Projekt habe auch Stella Hockemeyer, wie es in der Mitteilung des Klinikums weiter heißt. Hockemeyer ist als Cellistin am Theater Regensburg tätig und darüber hinaus unter dem Künstlernamen Stella Ponticelli für ihren selbst gestalteten Schmuck bekannt. „Ich wandle meine Eindrücke als Musikerin in kreative Ideen um“, sagt Hockemeyer über die Entstehung von ihrem Schmucklabel Stella Ponticelli. Jedes Schmuckstück werde mit viel Herzblut designt und handgefertigt. In der Herzkollektion fänden sich ganz besondere Herzformen aus der Musikwelt wieder. „Ich freue mich sehr, wenn die Trägerin dieser Schmuckstücke nicht nur optisch Herz zeigt, sondern damit auch Gutes unterstützen kann. Aus persönlicher Erfahrung in meinem Umfeld weiß ich, wie wichtig die Arbeit im Herzzentrum ist“, so die Künstlerin weiter. Unter dem Motto „Von Herz zu Herz“ beschloss sie daher, von jedem verkauften Schmuckstück aus ihrer Herzkollektion einen Anteil an das universitäre Herzzentrum Regensburg zu spenden.

Professor Maier, der Vorsitzende des Herzzentrums sagt deshalb: „Die obigen Spendenbeispiele zeigen, dass die Höhe der Summe sekundär ist – sofern sie von Herzen kommt.“ Jeder, der den Forschungsbau und somit die Weiterentwicklung der Behandlungsmöglichkeiten einer der weit verbreitetsten Volkskrankheiten unterstützen wolle, könne dem Herzzentrum per Überweisung eine Spende zukommen lassen.