Soziales
Hilfe im Alltag für Kinder und Familien

Das Katharinen-Spital stellt den Deutschen Kinderhospiz Diensten Räume zur Verfügung. Schwerkranke erhalten Unterstützung.

04.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:25 Uhr
Tino Lex
Spitalmeister Wolfgang Lindner freut sich mit den beiden Mitarbeiterinnen der Deutschen Kinderhospiz Dienste, Irene Steiner (rechts) und Sabine Daser, über die Eröffnung der Niederlassung. −Foto: TINO LEX

Ab sofort gibt es in Regensburg eine Niederlassung der Deutschen Kinderhospiz Dienste. Im St.-Katharinen-Spital stellte Spitalmeister Wolfgang Lindner Räumlichkeiten zur Verfügung. Die ehemalige Cafeteria, die komplett neu hergerichtet worden ist, dient hier als Stützpunkt für das Projekt „Deutsche Kinderhospiz Dienste“.

Familien mit unheilbaren und lebensverkürzend erkrankten Kindern brauchen wegen ihren Herausforderungen Lebensfreude, Lebensqualität und Unterstützung im Alltag.

Hier setzt die ambulante Kinderhospizarbeit gezielt an. In Deutschland werden von aktuell rund 50 000 betroffenen Kindern gerade einmal nur rund 7,2 Prozent der betroffenen Mädchen und Jungen begleitet. In Bayern liegt die Zahl mit vier Prozent nochmal deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, wie Thorsten Haase, der von Anbeginn in der Projektleitung mitwirkt, erklärte.

Ausbildung:Weitere Infos:Spendenkonto:
Interessierte können sich für diese Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospizhelfer per E-Mail an kontakt@ambulanter-kinderhospizdienst-regensburg.de wenden, Tel. (0941) 46 39 23 70www. deutsche-kinderhospiz-dienste.deIBAN DE87 4416 0014 6576 7958 04 bei der Volksbank Dortmund

Jetzt hat in der St. Katharinen-Spitalstiftung die Regensburger Vertretung der Deutschen Kinderhospiz Dienste eröffnet. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, in der Domstadt und dem Landkreis Regensburg allen etwa rund 210 betroffenen Kindern und Jugendlichen ein angemessenes Begleitangebot zu machen. Hierfür werden ab Dezember die ersten „Ehrenamtskurse“ durch zwei hauptamtliche Koordinatorinnen, in diesem Fall Sabine Daser und Irene Steiner, organisiert.

Die ersten Familien sollen dann ab Februar 2022 angesprochen und in Begleitung aufgenommen werden. Der Hospizdienst fungiert dabei als Lotse. So geht es nicht nur um die Begleitung des erkrankten Kindes oder der Geschwister-Kinder, sondern auch um die Hilfe bei Behördengängen, die Vermittlung weiterer Hilfsangebote oder die Organisation eines Aufenthalts in einer stationären Einrichtung.

„Ich wurde im August dieses Jahres auf die Problematik hingewiesen, dass die Deutsche Kinderhospiz Dienste in Regensburg Räumlichkeiten suchen und habe mich mit meinem Team sogleich an die Arbeit gemacht. Es war und ist mir eine Herzensangelegenheit hier mithelfen zu können“, sagte Spitalmeister Wolfgang Lindner bei der Vorstellung des Projekts. Wie Sabine Daser ausführte, benötige man natürlich für dieses Projekt ehrenamtliche Helferinnen und Helfer: „Wer sich dafür interessiert, kann sich per Telefon oder per E-Mail an uns wenden. Für Interessenten haben wir am 17. und 24. November, jeweils um 18 Uhr, eine Infoveranstaltung zu diesem Thema.

Der erste Abend für den Ehrenamtskurs sei für den 1. Dezember um 18 Uhr geplant, so Daser weiter. Rund 100 Stunden umfasst die Ausbildung, die für die Ehrenamtshelfer gratis ist.“ Grundvoraussetzungen seien, so Irene Steiner, Lebenszeit, Offenheit und Freude. An 18 Abenden würden dann jeweils von 18 bis 21 Uhr die Ehrenamtlichen ausgebildet. Ab dem 1. Januar wird die Stelle dort im St.-Katharinen-Spital besetzt sein und ab 1. April 2022 „geht es richtig los“, so Daser.

Haase erklärte, dass es eine große Schwierigkeit sei, betroffene Familien zu erreichen. „Sie müssen erst einmal wissen, dass es uns gibt.“ Die Idee dahinter sei, ein Hilfsangebot zu stellen. Kinderhospiz sei vor allem eine wesentlich längere Begleitung der Kinder und Jugendlichen als es bei Erwachsenenhospiz der Fall sei. Diese Arbeit kostet natürlich auch Geld, so rechnet Haase vor, dass pro Begleitung pro Jahr zwischen 2500 und 4000 Euro Kosten zu Buche schlagen. Erst zwei Jahre nach der Installation der Projektgruppe in einem Ort würde von der Krankenkasse ein Zuschuss gewährt, im Falle Regensburgs frühestens 2023.