Kommentar
Impfpflicht ist der falsche Weg

26.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:07 Uhr
Dr. Christian Eckl −Foto: Uwe Moosburger

Klar: Wer als Patient in ein Krankenhaus geht, der muss davon ausgehen können, dass er sich keiner Gefahr aussetzt. Nach allem, was man im Moment weiß, schützt eine Impfung vor einem schweren Krankheitsverlauf. Und die Inzidenz ist unter geimpften Menschen um ein Vielfaches niedriger als bei Ungeimpften. Daraus lässt sich nicht schlussfolgern, dass eine Impfung davor schützt, andere anzustecken. Aber: Gerade wer im Gesundheitsbereich arbeitet, hat eine besondere Verantwortung gegenüber Patienten.

Vielfach werden in der Politik Forderungen laut, in bestimmten Berufen eine Impfpflicht einzuführen. Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altersheimen stehen ganz besonders im Fokus. Es gibt bereits Berufe, für die man eine bestimmte Impfung nachweisen muss: etwa in der Gastronomie oder als Erzieher. Doch eine Impfpflicht würde die ohnehin beim Thema Corona bereits polarisierte Gesellschaft noch weiter auseinander treiben. Pflegekräfte waren und sind bis heute die Stützen in der Pandemie. Ob sich jemand impfen lässt oder nicht, ist seine ureigene Entscheidung. Der Staat darf niemanden zur Corona-Impfung zwingen.

Es gibt gute Gründe für eine Corona-Impfung und nur wenige, die gegen sie sprechen. Geht man aber zwei Schritte zurück, so muss man vor einem Staat erschrecken, der tief in das Recht auf körperliche Unversehrtheit eingreift. Sanfter Druck, etwa über die Corona-Regeln, die für Ungeimpfte strenger sein sollten als für Geimpfte, ist das äußerste, was ein liberaler Staat sich erlauben darf.