Religion
In Solidarität mit jüdischer Gemeinde

Am Mittwoch veranstaltete die Stadt eine Mahnwache vor der Altstadt-Synagoge. Die Oberbürgermeisterin hielt eine Ansprache.

19.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:00 Uhr
OB Gertrud Maltz-Schwarzfischer sprach bei der Kundgebung. −Foto: Daniel Pfeifer

Es wirkt wie ein Schrecken ohne Ende. Wieder flammt der Nahostkonflikt um Israel auf. Und wieder trifft der Hass auch Juden in Deutschland. Am Mittwochabend veranstaltete die Stadt Regensburg eine Mahnwache vor der Altstadt-Synagoge, um klar zu machen: Die jüdische Gemeinde gehört zu Regensburg und darf sich hier nie unsicher fühlen.

„Wir stehen hinter jüdischen Mitbürgern“, sagte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer in ihrer Ansprache bei der Kundgebung vor rund 100 Teilnehmern. Sie bedauerte, dass Antisemitismus immer noch „Teil von Deutschland“ sei. Nach Maltz-Schwarzfischer sprach Ilse Danziger, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg. Sie betonte das Problem von Antisemitismus durch Migranten: „Menschen, die hier Zuflucht suchen, missbrauchen manchmal diese Zuflucht“, sagte Danziger, „sie bringen den Judenhass mit“. Gleichzeitig wolle sie betonen, dass sie damit nicht alle Geflüchteten oder Muslime meine.

Auch Gertrud Maltz-Schwarzfischer pflichtete bei, dass gegen Antisemitismus durch Integration vorgegangen werden müsse. Hier sei zu wenig getan worden: „Wir haben uns als Politiker auf einer Ebene von Ansprachen und Bekenntnissen bewegt.“ Heute folgt um 17 Uhr auf dem Neupfarrplatz eine Kundgebung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Gleichzeitig wird es auch eine anti-israelische Gegenkundgebung geben, für die Ilse Danziger wiederum kein Verständnis hat und für die sie sich ein Verbot gewünscht hätte.

„Ich kenne Leute auf beiden Demos“, sagt Alexander Roth, einer der Teilnehmer der Mahnwache am Mittwoch. Er sagte, er verstehe, warum Menschen die pro-palästinensische Veranstaltung besuchten, befürchtet aber auch, dass wohl Israel-Flaggen verbrannt und Parolen gerufen werden. (mda)