Demokratie
Jugend hat die Wahl - Schüler geben Stimme für Jugendbeirat ab

27.02.2023 | Stand 15.09.2023, 1:22 Uhr
Natalie Förtsch
Rektor Rainer Lacler (v. l.), Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer, Zaddack Onesmus, Vleron Arugi und Christoph Seidl im Wahllokal der Willi-Ulfig-Schule −Foto: Förtsch, Hell

Der Jugendbeirat der Stadt Regensburg hat die Aufgabe Politik und das Verständnis für Demokratie in die Schulen zu bringen. Am Montag kamen Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren in der Willi-Ulfig-Schule zusammen, um die Mitglieder des Jugendbeirats zu wählen.

Das Wahllokal der Schule ist noch am Dienstag geöffnet. Auch in anderen Schulen ist das Wählen bis 3. März möglich. Seit 2016 existiert der Regensburger Jugendbeirat, der in der Stadtpolitik als Gremium für Interessen von Jugendlichen auftritt. Geleitet wird das Projekt von jungen Erwachsenen, die sich für Respekt, Nachhaltigkeit und Menschenrechte einsetzen. Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer berichtete begeistert von dem Engagement der Schüler. Schon in den vergangenen Jahren hätten sich die Mitglieder des Beirats für wichtige Themen eingesetzt, wie beispielsweise die Bereitstellung von kostenlosen Hygieneartikeln in Schulen. Die Stadt arbeite hier sehr eng mit den Jugendlichen zusammen. Christoph Seidl von der Fach- und Koordinierungsstelle „Demokratie leben“ des Amtes für kommunale Jugendarbeit, koordiniert die Wahl und die anschließende Zusammenarbeit zwischen Schulen und Stadt. Er erkenne und fördere das Politikinteresse der Jugend und möchte eine systematische Einbeziehung der Schüler in städtische Angelegenheiten erreichen.

Die Kandidaten Vleron Arugi und Zaddack Onesmus von der Willi-Ulfig-Schule standen aufgeregt vor der Wahlurne und beobachteten Mitschüler beim Wählen. Beide leben erst seit wenigen Jahren in Deutschland und sind von den politischen Möglichkeiten für junge Menschen fasziniert. Ihre Motivation für ein Amt im Jugendbeirat ist groß. An vorderster Stelle stehen für den 16 Jahre alten Vleron die Themen Chancengleichheit und der Kampf gegen Rassismus und Sexismus. Der 14-Jährige Zaddack stimmte dem zu. Er meinte, dass die Kommunikation zwischen Jung und Alt besonders wichtig sei. Beide sind sich einig, dass eine Auseinandersetzung den Themen zur Problembewältigung beitragen und mehr Gleichheit in den Schulen schaffen könne. 44 Schüler aus Regensburg haben sich auf die 21 direkt zu wählenden Jugendbeiratsplätze beworben. Vier weitere Plätze werden vom Stadtjugendring besetzt. Ob die Kandidaten aus der Willi-Ulfig-Schule gewinnen, stellt sich in den nächsten Wochen heraus. Die Aufregung ist weiterhin groß bei den Schülern.