Medizin
KI zur Steigerung der Patientensicherheit

Die Volkswagenstiftung fördert die Forschung der Röntgendiagnostik am UKR.

27.02.2022 | Stand 15.09.2023, 6:47 Uhr
Christian Stroszczynski und Andreas Schicho (r.) freuen sich über die Weiterentwicklung der KI in der Radiologie. −Foto: UKR/Vincent Schmucker

Das Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) erhält 284 000 Euro durch die Volkswagen-Stiftung, um die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) im Krankenhaus zu verbessern. Ziel ist es, KI-Anwendungen in der Medizin so zu gestalten, dass zugleich Mitarbeiter entlastet werden und Patienten bestmöglich profitieren.

Künstliche Intelligenz begleitet uns in unserem Alltag auf Schritt und Tritt. Längst können Autos selbst einparken, Roboter putzen Wohnungen und ein Großteil unserer Kommunikation läuft via Apps. Auch in der Medizin hat KI längst Einzug gehalten. Roboter unterstützen Ärzte bei Operationen und analysieren Laborproben, spezielle Programme erleichtern Diagnosen und helfen dabei, Behandlungsergebnisse zu verbessern.

Gerade in den bildgebenden medizinischen Disziplinen sehen Mediziner und Forscher jedoch noch deutlich Luft nach oben, wie Andreas Schicho, Geschäftsführender Oberarzt des Instituts für Röntgendiagnostik des UKR, erklärt: „Künstliche Intelligenz ist bereits jetzt ein fester Bestandteil in der Radiologie, allerdings steckt ihr Einsatz noch in den Kinderschuhen. Im Lungen-CT hilft uns beispielsweise ein System, auch kleinste Knoten sehr zuverlässig zu entdecken. Das Programm schlägt dann vor, die Aufnahmen nochmals gezielt zu analysieren.“ Das Risiko, etwas Wichtiges zu übersehen, sinkt dadurch deutlich. Dennoch ersetzt dieses System keinen Radiologen. Denn es arbeitet weder fehlerfrei noch ist es in der Lage, andere Aufgaben zu lösen.

„Wir bekommen zwar den Hinweis und prüfen, ob tatsächlich ein Tumor oder eine andere Erkrankung vorliegt. Trotzdem müssen wir alle Bilder weiterhin selbst begutachten. Diese Programme sind so spezialisiert, dass sie für jede noch so einfache andere Frage unbrauchbar sind“, sagt Schicho.

Das Ziel in der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz in der Radiologie soll sein, dass Arzt und Patient sich auf die Beurteilung der KI verlassen können und darauf aufbauend weitere Maßnahmen, z.B. Therapien oder Kontrollen, festgelegt werden können. „Es wäre eine enorme Erleichterung, wenn uns in naher Zukunft bei verschiedenen Fragestellungen eine verlässliche Unterstützung über KI gewährt würde. Damit würden die ohnehin schon sehr hohen Qualitätsstandards nochmals steigen, was direkt den Patienten zugutekommt“, blickt Christian Stroszczynski, Direktor des Instituts für Röntgendiagnostik, in die Zukunft. „Die individuelle Bewertung der unterstützenden Ergebnisse der KI durch einen Radiologen ist jedoch zwingend notwendig, damit KI nicht durch blindes Vertrauen zu einem neuen Risiko für den Patienten wird. Mit unserer Forschung wollen wir es schaffen, dass die Technik uns in Zukunft wirklich hilft.“