Betreuung
Kinderhaus ist „schöne Zwischenlösung“

In der Landshuter Straße in Regensburg kommen bis zum Bau eines neuen Gebäudes fürs erste 62 Vorschüler unter.

12.10.2017 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr
Tim Guggenberger

In dem provisorischen Gebäude finden Kinder aus unterschiedlichsten Nationen Platz. Foto: Guggenberger

In den kommenden Jahren brauchen mehr Kinder Betreuung, als Plätze vorgesehen sind.Auch in Regensburg fehlen nach wie vor hunderte Betreuungsmöglichkeiten in Kitas, Vorschulen und Kindergärten.Die Stadt möchte dem nicht länger zusehen und eröffnet in der Landshuter Straße das Kinderhaus Pestalozzi. „Meine Kollegen an der Vorschulen anderer Städte wären froh, eine so tolle Einrichtung zu haben“, lobt Dr. Hermann Hage.

Umzug wegen Platzmangel

Der Referent für Bildung, Sport und Freizeit der Stadt begrüßte die Gäste zu der Eröffnungsfeier des neu eingerichteten Kinderhauses. Es sei vor allem der ausgezeichneten Kooperation der vielen Ämter der Stadt zu verdanken, dass die Kinder nach nur einem Schuljahr zwischenzeitlich in das alte Gebäude der Pestalozzigrundschule einziehen können. Diese musste letztes Jahr umziehen, da die Räumlichkeiten einfach zu klein geworden sind.

Weil der Bedarf an Betreuungsplätzen für unter Dreijährige, Kindergarten- und Vorschulkinder sehr stark gestiegen ist, sei parallel ein neues Gebäude für Kinderbetreuung „ganz konkret in der Planung und Umsetzung, versicherte Dr. Hage. Damit die Kinder aber während der Übergangszeit nicht unbetreut bleiben müssen, habe man mit dem Kinderhaus Pestalozzi im alten Grundschulgebäude ein vorübergehendes Provisorium geschaffen.

Die Kinderbetreuung befinde sich dort nun also vorübergehend. An dem Ort sollen Kinder bis zur Einschulung betreut werden. Dabei liege der Fokus auf ganzheitlicher Bildung und Erziehung. Laut den Organisatoren versteht sich das Kinderhaus als familienergänzende und -unterstützende Einrichtung, die den Kindern bestmögliche Entwicklungs- und Bildungschancen geben möchte.

„Es ist nicht leicht, eine solche Einrichtung zu organisieren und die Kinder nach ihren Bedürfnissen zu fördern.“Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer

„Es ist nicht leicht, eine solche Einrichtung zu organisieren und die Kinder nach ihren Bedürfnissen zu fördern“, weiß auch Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Hier werden die vielen Probleme aber toll gelöst.“ Eine Besonderheit des Kinderhauses sei die integrative und inklusive Arbeit. So finden auch Kinder mit Migrationshintergrund einen Platz. Sie stammen aus über zehn verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichen Sprachen. Ein Kooperation mit dem Amt für Jugend und Familie könne helfen, Sprachbarrieren zu überwinden. Auch Kinder mit Behinderung, erhöhtem Entwicklungsrisiko oder besonderen Begabungen dürfen in der Einrichtung gemeinsam leben und lernen. „Jedes Kind wird hier ganz individuell empfangen“, lobt die Bürgermeisterin.

Vielfältiges pädagogisches Angebot

Möglich gemacht werde das durch ein außergewöhnliches Konzept der altersgemischten Gruppen. Selbstbewusstsein, Sozialverhalten und Selbstständigkeit können somit auch am Modell gelernt werden. Eine weitere Besonderheit sei auch die Öffnung der Einrichtung für den Sozialraum, der das Nutzen vielfältiger pädagogische Angebote ermöglicht. Eine Vernetzung mit Fachstellen, integrationsbezogenen Einrichtungen und anderen Organisationen sollen auch den Eltern und Familien Unterstützung geben.

Bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes wird das Provisorium einige Jahre bestehen. „Wir haben Zuzug in der ganzen Stadt, und müssen uns darauf einstellen, wieder Zwischenlösungen nutzen zu müssen“, so Maltz-Schwarzfischer. „Aber wahrscheinlich nicht immer so schöne wie hier.“

Das sagt eine Studie zum Thema Kinderbetreuung:

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