Weihnachten Knallharte Christkind-Konkurrenz
Neun Kandidatinnen kamen in die Endrunde für die Hauptrolle auf dem Romantischen Weihnachtsmarkt im Schloss in Regensburg.

Regensburg.Was macht das Christkind aus? Diese Frage plagt Peter Kittel, Veranstalter des Romantischen Weihnachtsmarkts im Schloss St. Emmeram, jedes Jahr schon Anfang November. Denn dann startet er stets das Christkind-Casting für den Romantischen Weihnachtsmarkt. Grundsätzlich weiß er ja, genau, wie er die Rolle besetzen will: So sollen sich selbstbewusste Mädchen mit einer klaren Stimme zwischen 16 und 22 Jahren darum bewerben. Weiterhin sollen die Bewerberinnen blonde, lange Haare haben und in der Lage sein, vor einer großen Menschenmenge zu reden. Aber dann müssen Kittel und seine Jury trotz dieser klaren Vorgaben immer schwere Entscheidungen treffen. So war es auch am Mittwochabend.
Neun Bewerberinnen waren zum Casting ins Verlagsgebäude der Mittelbayerischen eingeladen. Die machten es Veranstalter Kittel und seinen Jury-Mitgliedern wahrlich nicht leicht. Alle Kandidatinnen verliehen der Rolle des Christkinds ihren ganz eigenen Charakter. So setzten manche auf Körpersprache, andere wussten ihre Stimme einzusetzen, wieder andere hielten stets Augenkontakt bei ihrem Vortrag.
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Kandidatinnen trumpfen auf
Das Christkind-Casting lief folgendermaßen ab: Jede der Kandidatinnen sprach einige Passagen aus dem Begrüßungs-Gedicht des Christkinds vor. Dieses Gedicht wird diejenige, die die Rolle ergattert, während der Weihnachtsmarktsaison drei Mal täglich auf dem Balkon im Schlosshof sprechen. Die Jury bewertete diese Vorträge in den Kategorien „Erscheinungsbild und optische Ausstrahlung“, „Sicherheit im Auftreten“, „Anmut und Charme“, „Sprache“, Sprachmelodie“ und „Schlagfertigkeit“.
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In dieser Runde war schnell klar: Wer weiß, wie er seine Stimme einsetzen kann, ist klar im Vorteil. So profitierte etwa Kandidatin Anna-Maria Fischer von ihrem Gesangsunterricht. Sie trug die Zeilen des Christkindgedichts klar, aber nicht schrill, wispernd, aber nicht flüsternd vor. Auch Isabelle Hessler beeindruckte die Jury mit ihrer emotionalen Art und ihrer Fähigkeit, einen berührenden Vortrag zu halten. Sie hat bereits zwei Jahre in der Tourismusbranche gearbeitet und weiß, wie sie auf Menschen zugehen muss. Andere Kandidatinnen verbreiteten mit ihrer Aura eine regelrecht mystische Stimmung. Die Jury war hin- und hergerissen.

Ein einer zweiten Runde mit nun lediglich noch fünf Kandidatinnen ging es um Details. Kittel forderte einen besonders gefühlvollen Vortrag von den Finalistinnen Julia Dobras, Anna-Maria Fischer, Klara Grünwald, Isabella Hessler und Franziska Lechner. Vor allem auf die letzten Zeilen des Gedichts kam es ihm an. Schließlich ist das der letzte Eindruck, den das Christkind hinterlässt, bevor es im Sternenstaub verschwindet.
Aufregung vor dem Vorsprechen

Vor dem Casting herrschte große Aufregung im Erdgeschoß-Flur des Verlagsgebäudes der Mittelbayerischen. Die Kandidatinnen kamen an, nahmen das Papier mit dem Christkind-Gedicht entgegen und harrten der Dinge, die da kommen. Eine von ihnen war Klara Grünwald. Die 21-Jährige lebt seit zwei Jahren in Regensburg, studiert im fünften Semester Psychologie und liebt es, zu reiten – und natürlich Weihnachten. Auf die Idee, dass sich Grünwald als Christkind bewerben könnte, ist ihre beste Freundin gekommen. Und die war sofort begeistert. Immerhin hat sie keine Angst, vor vielen Leuten zu sprechen und findet es schön, Kindern eine Freude zu bereiten. Als Vorbereitung auf das Casting hat sie sich Videobeiträge angesehen. Den Markt selbst und den Auftritt des Christkinds kannte sie schon.
Kennen Sie schon den Christkindl-Express? Hier fährt er:
Ähnlich ging es auch ihrer Mitkandidatin, der 20-jährigen Isabella Hessler. Den Romantischen Weihnachtsmarkt hatte sie im vergangenen Jahr mit ihrer Mutter besucht. Vom Christkind war sie sofort begeistert. Auch sie wurde von einer guten Freundin auf die Bewerbungsphase für die Hauptrolle auf dem Weihnachtsmarkt aufmerksam gemacht. Die 22-jährige Anna-Maria Fischer hatte ihren Freund als Unterstützung beim Casting mitgebracht. Obwohl sie seit Jahren Gesangsunterricht nimmt, war sie ein wenig aufgeregt, denn sie war noch nie bei einem Casting. Deswegen ließ sie alles auf sich zukommen. Auf die Frage, wie sie sich auf das Vorsprechen vorbereitet habe, sagte sie: „Ich habe mir Locken gemacht“, und wuschelte sich durch die blonde Mähne.

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Wer das Casting gewonnen hat, wird am Montag, 20. November, bekanntgegeben. Das Christkind wird dann zwischen 29. November und Samstag, 23. Dezember, drei Mal täglich auf dem Balkon des fürstlichen Schlosses St. Emmeram zu sehen sein. So lange dauert der Romantischen Weihnachtsmarkt in diesem Jahr.
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