Demonstration
Korso rollte durch Regensburg

Etwa 100 Teilnehmer in 50 Fahrzeugen schlossen sich am Samstag dem Protest an. Dabei kam es auch zu kleineren Staus.

10.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:28 Uhr
Daniel Steffen
Ein Teilnehmer hatte sich seine Botschaft auf die Autoscheibe geschrieben. −Foto: Daniel Steffen

Ein weiteres Mal machten Gegner der Corona-Maßnahmen ihrem Ärger in der Domstadt Luft. Rund 100 Teilnehmer in 50 Fahrzeugen waren es am Samstag, die sich gegen 11 Uhr auf den Weg im Autokorso durch die Stadt machten, um laut hupend Protest gegen die Corona-Politik von Bund und Land einzulegen. Wie in den vergangenen Wochen startete der Korso unter dem Motto „Gewerbe am Abgrund – braucht unsere Unterstützung“ auf dem Dultplatz.

Während viele Demonstranten bereits bei vorangegangenen Veranstaltungen ausmachen zu waren, nahmen einige am Samstag zum ersten Mal an dem Protest-Korso teil. „Es reicht jetzt. Und das muss man wirklich mal zeigen“, sagte ein 40-jähriger Teilnehmer aus dem Raum Schwarzenfeld, der das erste Mal dabei war. Von den Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung nur noch angewidert, wolle er als Kritiker, nicht aber als Corona-Leugner gesehen werden, sagte er im Gespräch mit der MZ. „Lieber anders denken als gar nicht“ war sein Protest-Spruch, den er an die Frontscheibe heftete.

Das sind die Gründe der Teilnehmer

Eine 52-jährige Teilnehmerin aus Parsberg sagte: „Ich bin gegen Corona-Tests in der Schule, weil die Kinder damit stigmatisiert werden.“ Ihr beipflichtend, fügte eine 55-jährige Lappersdorferin hinzu: „Kindern wird suggeriert, dass sie gefährlich sind.“ Sie dürften nicht mehr miteinander spielen, stattdessen werde für die Kommunikation im Internet geworben, bemängelte sie.

Ein eindeutiges Bild der Demonstranten ließ sich nicht skizzieren. Während sich einige auf ihren Fahrzeugen mit Boris Reitschuster soldarisierten, fanden sich auf anderen Autos Sprüche wie „Mut zur Wahrheit“ oder „Gib Gates keine Chance“ wieder. Johannes Lindemann aus dem Landkreis Regensburg indes sah sich als „Freiheitsliebender“. Er wolle einfach wieder zu seinem Lieblingsitaliener gehen, „normal arbeiten“ und wie vor Corona „im Einzelhandel einkaufen“ dürfen. Aus Sicht der Polizei-Inspektion Nord lief die Veranstaltung „weitgehend störungsfrei“ ab. Es kam zu kleineren Verkehrsstauungen, da dem Autokorso an Kreuzungen Vorfahrt eingeräumt wurde.