Regensburg
Kritik an Umfrage zum Altstadt-Verkehr

Die CSU-Mittelstandsunion bemängelt Umgang mit dem Thema Verkehrsberuhigung. Das schüre Existenzängste bei Geschäftsleuten.

18.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:35 Uhr
In Wohnverkehrsstraßen sind Lieferfahrten den ganzen Tag erlaubt. −Foto: Birnstiel

Im Rahmen eines Workshop- und Beteiligungsprozesses zur Verkehrsberuhigung der Altstadt Regensburgs können sich Bürger an einem Online-Dialog beteiligen. Eine Teilnahme ist auf der Projekthomepage unterwww.deine-altstadt-regensburg.de/onlinebeteiligungmöglich. An der Umfrage wurde nun Kritik laut.

Die aktuelle Umfrage, die eine von der Stadt beauftragte PR-Firma durchführt, stelle im höchsten Maß suggestive Fragen zum Thema „Verkehrsberuhigung“ in der Regensburger Altstadt, so Dr. Josef Zimmermann, Vorsitzender der Regensburger Mittelstandsunion.

Mehr Parkplätze am Altstadtrand

In der Pressemitteilung der CSU-Mittelstandsunion heißt es weiter: Erklärtes Ziel der CSU sei es nach wie vor, dass die Regensburger Altstadt nicht nur für Besucher, sondern auch für Handwerker und Angestellte erreichbar bleibt. Selbstverständlich müssten sich die Verkehre auf Dauer hin zu mehr Bus und Fußgänger-Verkehr bewegen. Dazu sei es aber zwingend erforderlich, mehr Parkplätze direkt am Altstadtrand zu schaffen. Eine der wichtigsten Maßnahmen sei deshalb die Mobilitätsdrehscheibe am unteren Wöhrd sowie die Verbesserung des Busverkehrs. Erst wenn diese Maßnahmen fertiggestellt sind, könne man behutsam den Individualverkehr reduzieren.

„Eine Umfrage, die diese Maßnahmen außen vorlässt und so tut, als sei eine nennenswerte Verkehrsberuhigung vorher möglich, ist nicht zielführend. Sie verstärkt lediglich die Existenzängste des Einzelhandels und der Gastronomie in unserer schönen Altstadt, so Thomas Zeilhofer, der stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende.

Nicht nur die Anwohner fragen

Die Diskussion dürfe sich nicht auf eine kleine Gruppe von Menschen beschränken, die ausreichend Zeit findet, immer wieder an Workshops und Umfragen von PR-Firmen teilzunehmen. Gute Lösungen müssten sich immer an allen Interessensgruppen, die betroffen sind, orientieren. Dazu zählen nicht nur die Anwohner, sondern eben auch die ortsansässigen Geschäftsleute sowie deren Kunden und Angestellte. Außerdem dürfe man nicht außer Acht lassen, dass wir Handwerker brauchen, um die Regensburger Altstadt, ihre Geschäfte und Wohnungen, instand zu halten.

All diese Firmen brauchen einen schnellen und unbürokratischen Zugang zu Baustellen. Es ist unrealistisch, dass ein Handwerker sein Auto außerhalb der Altstadt abstellt, und sein Material von dort aus zur Baustelle zu Fuß oder mit dem Fahrrad bringt. „Wir laufen Gefahr, dass Handwerker es als unrentabel ansehen, überhaupt noch Aufträge im historischen Kern von Regensburg anzunehmen, so der Kreisvorsitzende der Stadt CSU, Michael Lehner.

Die Stadtverwaltung müsse deswegen ihre Entscheidungen und Empfehlungen auf eine breitere Basis als eineOnlineumfrage, zu der aus zeitlichen und technischen Gründen viel zu wenige Betroffene Zugang haben, stellen.