Kommentar
Kurze Wege sind super

12.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:53 Uhr
Bernhard Fleischmann −Foto: Uwe Moosburger

Die Zeit der reinen Einkaufsmetropolen neigt sich ihrem Ende zu. Das ist überall zu sehen. Auch in Regensburg ist der Wandel spürbar. Nicht, dass der Handel bedeutungslos würde. Aber es kommen immer weniger Menschen ausschließlich zum Shoppen in die Stadt.

Den Bürgern wird der Aufwand dafür zu groß. Das ist nicht so sehr davon abhängig, ob sie vor der Türe parken können, sondern eher davon, dass der Online-Handel es den Konsumenten erspart, sich überhaupt bewegen zu müssen. Die Bereitschaft, dafür Wege und Zeit aufzuwenden, schwindet. Diese Erkenntnis ist State of the Art bei Experten wie etwa Markus Wotruba von der BBE Handelsberatung.

Der Online-Handel schafft trotz seiner maximalen Distanz unmittelbare Nähe. Diese Nähe suchen auch Lebensmittel-Anbieter. Noch vor zehn Jahren konnten Altstadtbewohner zwischen Edeka im Kaufhof und Netto am Arnulfsplatz wählen. Ein mageres Angebot. Inzwischen hat sich das geändert. Rewe ist da, Netto zusätzlich in die Schwarzen-Bären-Straße gegangen. Dazu hat eine Reihe von Biomärkten eröffnet.

Die Ketten akzeptieren neuerdings kleinere Flächen, Hauptsache in der Nähe der Kunden. Die teuren Pachten schrecken weniger ab, weil das Publikum höhere Preise akzeptiert. Diese Geschäfte sind wichtige Magneten. Nun kommt in der Obermünsterstraße eines hinzu, ein Gebiet, dessen Aufwertung allzu lange steckengeblieben ist. Der Supermarkt kann dem Viertel nur guttun.