Einsatz
Legosteine für mehr Barrierefreiheit

Stufen erschweren in der Altstadt den Alltag von Behinderten. Bei einer Aktion werden deshalb aus bunten Steinen Rampen gebaut.

05.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:21 Uhr
Theo Wolter
Gemeinsam wurden aus den Legosteinen Rampen gebaut. −Foto: Theo Wolter

Das Klopfen eines Gummihammers war am Mittwoch über den ganzen Neupfarrplatz zu hören. Helfer bauten dort Rampen aus Legosteinen, die Menschen mit Behinderung in der Altstadt einen leichteren Zugang zu Geschäften ermöglichen sollen. Mit dem Hammer wurden die Bausteine fest zusammengedrückt, schließlich müssen die Rampen auch etwas Belastung aushalten.

Organisiert wird das Projekt von der FreiwilligenAgentur. Die Einrichtung hat am Mittwoch einen Infostand organisiert, um Menschen für das Projekt zu gewinnen und um über Inklusion und Barrierefreiheit aufzuklären. Ziel der Agentur ist es, Menschen an freiwilliges Engagement heranzuführen und an Projekte zu vermitteln.

Einrichtungsleiterin Maria Simon erklärte, welchen Problemen Menschen mit Behinderung in der Stadt begegnen: „In der historischen Altstadt gibt es an verschiedenen Geschäften nach wie vor kleine bis größere Stufen ins Haus. Diese Geschäfte sind für Menschen, die im Rollstuhl sitzen, gehbehindert sind oder einen Rollator nutzen, nicht zugänglich.“

Die Legorampen sind natürlich durch die bunten Steine ein echter Hingucker. „Wir wollen auch auf Barrieren aufmerksam machen. Menschen mit und ohne Behinderung bauen gemeinsam Legorampen, die auffallen, weil sie so schön bunt sind“, so Simon.

Beim Projekt ginge es laut Organisatorinnen auch darum, Berührungsängste zwischen Menschen mit und ohne Behinderung abzubauen. Deshalb bauen jeweils ein Mensch mit und ein Mensch ohne Behinderung zu zweit an einer Rampe, erzählt Projektmitarbeiterin Barbara Kießling.

Rollstuhlfahrer Armin hat die Barrierefreiheit in Regensburg gelobt. Oft gäbe es behindertengerechte Zugänge und die Menschen seien hilfsbereit. „Man kommt zum Beispiel in den Dom rein mit dem Rolli, wenn man weiß, wie es geht“, meint er. Man müsse die Angebote für Behinderte lediglich besser bewerben. Armin weist auch auf den Behindertenführer hin, der im Bürgerbüro ausliegt. (mtw)