Schifffahrt
Leinen los für Salzschiff „Siebnerin“

Regensburg hat eine historische Attraktion mehr: Der größte Salzschiff-Nachbau Europas ging auf Jungfernfahrt.

02.05.2015 | Stand 16.09.2023, 7:05 Uhr
Die „Siebnerin“ geht ab sofort in Regensburg auf Strudelfahrt. −Foto: Büttner

Vor 500 Jahren zogen Pferde den Holz-Kahn mit seiner wertvollen Fracht die Donau entlang. Heute sorgt ein 400-PS-Motor für Antrieb. Und Salz hat die „Siebnerin“ auch keines mehr geladen. Stattdessen bietet sie Platz für 150 Passagiere.

Dennoch ist das Schiff sehr nah am historischen Vorbild aus dem Mittelalter dran, das seinen Namen von seinen sieben Bodenplanken hat. Die erstrecken sich über die gesamte Länge des Rumpfes. Bis zu sieben Fuder Salz konnten mit einem solchen Kahn einst transportiert werden. Wegen seines hochgezogenen Bug- und Deckbereichs gilt es als eines der erfolgreichsten und schönsten Schiffe der früheren Donauschifffahrt. Das Schiff besticht durch seine besonderen Linien, den hochgezogenen Bug- und Heckbereich, den historischen Ruderstand sowie die beiden 20 Meter langen Ruderbäume.

Künftig wird der stolze Kahn aus Lärchenholz wieder über die Donau schippern. Am Samstagmittag legte die „Siebnerin“ zu ihrer Jungfernfahrt ab, passend zum Start in die Sommersaison. Gut 100 Ehrengäste waren an Bord. Mit dabei war Regensburgs Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Der fand die Tour mit dem historischen Kahn „total cool“. Der Nachbau passe genau hierher.

Diese Bilderstrecke ist leider nicht mehr verfügbar.

Glücklich über die neue Heimat des Schiffes ist auch Peter Visvader, Vorsitzender der Vereins Donauschiffer. Ohne Erfolg hatte er in der Vergangenheit immer wieder versucht, die „Siebnerin“ in den Linzer Randbezirken in Betrieb zu nehmen. Jetzt liegt das Schiff, das 2006 gebaut wurde, in Regensburg – wo die Schifffahrt eine ebenso lange Tradition hat. Salz wurde in dieser Region seit dem 13. Jahrhundert auf der Donau transportiert.

Die „Siebnerin“ ist das neueste Schiff der Flotte der Regensburger Personenschifffahrt Klinger. Ab sofort geht der Nachbau regelmäßig auf Strudelfahrten –und soll damit an den Salzhandel in der Region erinnern. „Wir sind sehr stolz, dass die Siebnerin jetzt als fünftes Schiff in unserer Flotte fährt“, sagt Susanne Völkl, Geschäftsführerin von Klinger. (ri)