Klimaproteste
Lützerath „lebt“ auch an der Uni Regensburg

09.01.2023 | Stand 15.09.2023, 2:10 Uhr
Die Klimaaktivisten von „End Fossil: Occupy!“ Regensburg hängten Banner im Foyer vorm Audimax auf. −Foto: Scharf

Am Montagvormittag legten die Klimaaktivisten von „End Fossil: Occupy!“ Regensburg vor dem Audimax los. Etliche Banner hatten sie mitgebracht, zwei Zelte und viel Info-Material. Das gesamte Foyer des Zentralen Hörsaalgebäudes an der Universität wurde „dekoriert“, um auf den derzeit laufenden Protest in Lützerath aufmerksam zu machen.

„Wir wollen heute einfach so viele Studenten wie möglich erreichen“, sagte der Sprecher der Gruppe Loras Hopp. „End Fossil: Occupy!“ Regensburg hatte zuletzt insbesondere mit der Besetzung eines Hörsaals an der Uni für Schlagzeilen gesorgt. Da die Uni-Leitung damals für die Aktion Verständnis zeigte, ging diese letztlich ohne Zwischenfälle über die Bühne. Im Gesamtspektrum der verschiedenen Gruppen an Klimaaktivisten beschreibt Hopp „End Fossil: Occupy!“ ohnehin bei der Wahl der Mittel als „sicher nicht so radikal wie andere“.

Protest gegen Fortsetzung des Kohleabbaus

Die Gruppe besteht in Regensburg Hopp zufolge aus einem festen Kern von einem knappen Dutzend Personen. Bei Aktionen seien dann noch etliche Unterstützer dabei. Am Montag wollten alle ihre Solidarität mit dem derzeit laufenden Protest in Lützerath zeigen. An dem Ort im Rheinland wird vehement gegen eine Fortsetzung des dortigen Kohleabbaus demonstriert. „Vielleicht können wir heute einigen Leuten bewusst machen, was dort passiert. Und vielleicht fahren dann auch welche hin, um an dem Protest teilzunehmen“, sagt Hopp. Die „End Fossil: Occupy!“-Ortsgruppe von Regensburg sehe es grundsätzlich „als unsere Pflicht an, über die Vorkommnisse im Rheinland zu berichten und unsere Mitstudierenden zum Demonstrieren zu motivieren“.

Uni legt Gruppe „keine Steine in den Weg“

Die Aktion war zwar nicht bei der Uni angemeldet, Probleme gab es deswegen am Montag aber keine. Uni-Sprecher Jan Kleine sagte: „Wir legen der Gruppe heute bei der Aktion keine Steine in den Weg und sind da in gutem Austausch.“ Bei der Hörsaalbesetzung vor zwei Monaten hatte Uni-Präsident Udo Hebel die Veranstaltung sogar selbst besucht und sich mit den Aktivisten ausgetauscht. Er sagte dabei, dass die Uni dem Thema Nachhaltigkeit auch große Bedeutung beimesse. Es könne durchaus als Signal gewertet werden, sagte Hebel, dass die Uni die Besetzung des Hörsaals für diese Ziele toleriere. Die Forderung der Aktivisten, sich als Universität den geforderten Maßnahmen der Gruppe anzuschließen, wies Hebel allerdings mehrfach zurück und verwies dabei auch auf das Neutralitätsgebot, das für die Hochschule gelte.