Sand-Malerin
Magisches Spiel im Sandkasten

Eva Aibaz ist einer der Stars der „Traumfabrik“-Gala 2018 in Regensburg. Sie begann mit Material aus ihrem Hamster-Käfig.

21.11.2018 | Stand 16.09.2023, 5:57 Uhr
Wolfgang Ziegler

Berlin, Paris, Rom – Eva Aibaz lädt ein zu einer ganz besonderen Reise um die Welt. Foto: Aibaz

Eva Aibaz verbindet die Elemente: Sie wurde in dem kleinen Ort Mineralnye Wody (dt. Mineralwasser) geboren und sie arbeitet mit Erde und Luft. Die 32-jährige Russin ist eine der berühmtesten Sand-Art-Künstlerinnen der Welt – und sie ist einer der Top-Stars der diesjährigen Weihnachtsgala der „Traumfabrik“. Ihre Tourneen führten Eva Aibaz bereits in die Slowakei, nach Tschechien, Ägypten und Südkorea. Und auch in Deutschland gastierte sie bereits. Nach Regensburg kommt sie aber zum allerersten Mal, wie sie unserer Zeitung sagte.

Die Regensburger „Traumfabrik“, die zu der Zeit zwischen den Jahren gehört wie der Weihnachtsbaum und das Silvester-Feuerwerk, zaubert im Audimax der Universität Jahr für Jahr mit den ungewöhnlichsten Requisiten eine eigene Traumwelt. Einfache Gegenstände und Dinge, wie man sie auf anderen Bühnen noch nie in Aktion gesehen hat, wie etwa Einkaufswagen, Silberfolien, Toilettenpapier und Woll-Knäuel, spielten bislang schon eine Rolle und sind den regelmäßigen Zuschauern in bester Erinnerung. „Heuer kommt ein bei Groß und Klein beliebtes Natur-Element hinzu“, freut sich „Traumfabrik“-Macherin Nicole Pawelke: Sand.

Sehen Sie hier ein Video der Künstlerin Eva Aibaz:

„Wer lässt am Strand nicht gerne seine Hände durch den weichen Sand gleiten oder malt mit den Zehen Bilder. Während wir vielleicht ein kleines Herz zustande bringen, erzählt unsere Sandkünstlerin auf faszinierende Weise eine ganze Reise um die Welt“, sagt sie. Mit unglaublich schnellen Handbewegungen werde von ihr der Sand über den Leuchttisch gewirbelt und mit jedem Strich ein Bild zusammengebaut, das detaillierter fast nicht sein könnte.

Eva Aibaz erzähle berührende Geschichten, weiß Nicole Pawelke. Wenn das Licht warm gedimmt wird, die Musik spielt und ihre Hände mit dem Sand Tango tanzen, berühre die Künstlerin die Herzen der Zuschauer. Und jedes Mal, wenn Eva Paris malt, sei es vielleicht das Gleiche, doch nie Dasselbe. Jedes Kunstwerk sei einzigartig und schnell vergänglich – und das mache es so wertvoll.

Spiel aus Licht und Schatten

„Die ,Traumfabrik‘-Gäste werden ihr bestimmt gerne zusehen und gebannt sein von dem Schauspiel aus Licht und Schatten“, hofft Nicole Pawelke. Nur wenige Sandkünstlerinnen bildeten durch ihre Präsenz und dem entstehenden Werk ein so ästhetisches Gesamtbild wie Eva.

Die 32-jährige Künstlerin malt bereits seit 2009 professionell mit Sand, wie sie uns im Interview erzählte. Angefangen hatte allerdings alles bereits acht Jahre davor. Eva Aibaz studierte damals an der Universität von St. Petersburg Malerei und Theaterwissenschaften und half nebenbei Bühnenbildnern.

Eines Tages sei eine Illustration für einen Zirkus benötigt worden, erinnert sie sich an die Initialzündung und die entscheidende Weichenstellung für ihr weiteres Leben. Sie hatte Sand-Art-Künstler im Fernsehen gesehen und war fasziniert. Und sie hatte alles zu Hause, was sie für das Malen mit Sand benötigte: einen Glastisch, die nötige Beleuchtung und Sand, der eigentlich für den Hamsterkäfig bestimmt war. Das Bühnenbild war ein Kinderspiel. Kurz danach porträtierte sie eine Freundin, hielt das Entstehen des Kunstwerks auf Video fest und stellte die Sequenz ins Internet. Eva Aibaz spricht von einem „magischen Moment“, der dafür verantwortlich sei, dass sie heute jeden Tag mit Sand male.

Mehr Bilder von der Traumfabrik-Show aus dem Jahr 2017 sehen Sie hier:

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Ab 28. Dezember im Audimax

Als professionelle Künstlerin habe sie inzwischen Engagements in ganz Europa, habe auch außerhalb des Kontinents viele Länder kennengelernt, absolvierte etwa eine Serie von Shows in ägyptischen Hotels und sei so bekannt geworden. Obwohl sie schon seit zehn Jahren male, trainiere sie jeden Tag – für neue Nummern und mit neuen Materialien wie etwa farbigem Sand.

Und obwohl sie Tag für Tag mit ihrem Element spiele, seien ihre Kunstwerke nie die gleichen, sie ähnelten sich allenfalls, erzählt sie. „Wenn ich auch das Gleiche male, sieht meine Arbeit dennoch immer anders aus.“ Die Linienführung sei unterschiedlich, und auch die Sandmenge habe eine entscheidende Bedeutung. „Außerdem bin ich keine Maschine.“

Welche Kunstwerke sie in Regensburg zaubert, kann man ab dem 28. Dezember im Regensburger Audimax erleben. Nach Regensburg anreisen wird Eva Aibaz bereits zwei Tage vorher, um die anderen Team-Mitglieder der „Traumfabrik“ kennenzulernen. Sie freue sich darauf, weil sie schon so viel Positives über dieses außergewöhnliche Theater gehört habe.

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