Kultur
Menschenrechte ins Bild gerückt

30 Bilder sollten die Artikel wieder mehr ins Bewusstsein rücken. Sie waren im Thon-Dittmer-Palais ausgestellt.

08.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:38 Uhr
Marthe Martina Leithenmayr hat das Recht auf Meinungsfreiheit als Bild dargestellt. −Foto: Pinkert /Pinkert

Auf Bauplanen gedruckte Kunstwerke waren bei der Ausstellung „Pictures for the Human Rights“ im Thon-Dittmer-Palais zu sehen. Pro Plane waren es drei Bilder – verteilt auf zehn Zäune. 30 Artikel umfasst auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die 1948 von der UN-Vollversammlung abgegeben wurde. Diese Artikel wieder mehr ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, das hat sich der in Regensburg gegründete Verein „Pictures for the Human Rights“ zur Aufgabe gemacht und im vergangenen Jahr einen ersten Open Call in die Kunstwelt gerichtet mit der Idee, jeden der 30 Menschenrechte-Artikel bildlich darstellen zu lassen, „um die Inhalte verständlich und greifbar zu machen“, so der zweite Vorsitzende des Vereins, Oliver Hums.

Unschwer war zum Beispiel an Position 19 zu erkennen, worum es in diesem Artikel geht: Während der abgebildete Mann dem Betrachter geradewegs in die Seele schaut, wird sein Mund von Fesseln zugeschnürt. Marthe Martina Leithenmayr spricht in ihrem Werk über das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung.

Die Lösung, anstelle von Originalen die Kopien an Bauplanen zu präsentieren, begegnete nicht nur geschickt bisherigen Corona-Bedingungen, sondern ermöglichte auch breitere Aufmerksamkeit im öffentlichen Raum.

In Regensburg hatte die Ausstellung „Pictures for Human Rights“ allerdings nur einen sehr kurzen Auftritt: von 1. bis 4. Juni. Die Veranstalter sind dennoch zufrieden, man sei auf reges Interesse gestoßen. Außerdem werde von Stadtseite erwogen, die Ausstellung in den geplanten Regensburger Kultursommer 2021 aufzunehmen, von dem noch nicht bekannt ist, wann, wie und wo genau er stattfinden soll. Schließlich lässt sich die Ausstellung nicht wirklich aufhalten; sie nimmt ihren eigenen Weg: Schon im Juli wandern die Exponate zum Festival der Menschenrechte nach Holzkirchen bei München.