Zuschuss
Millionen für smartes Regensburg

Die Stadt bekommt bis zu elf Millionen Euro für Stadtentwicklung und Digitalisierung vom Bund. Fünf Projekte starten bald.

16.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:41 Uhr
Auch auf smarte Mobilität will die Stadt Regensburg setzen. −Foto: Andreas Arnold/picture alliance/dpa

Regensburg erhält den Zuschlag für ein millionenschweres Smart-City-Förderprogramm des Bundes: Die Stadt Regensburg ist mit dem Modellprojekt „Regensburg next“ als eine von 28 Kommunen in die dritte Staffel des Förderprogramms „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ des Bundesministeriums des Innern aufgenommen worden, wie die Pressestelle am Freitag mitteilte. Das Projektvolumen für die Stadt Regensburg beträgt bis zu 17 Millionen Euro für den Zeitraum 2021 bis 2026, wovon die Stadt 65 Prozent, also bis zu 11 Millionen Euro, als Fördersumme erhält.

Für das Programm hatten sich bundesweit 94 Kommunen beworben, 28 Kommunen wurden ausgewählt. „Die Wahl zur Smart City Modellkommune ist für Regensburg eine riesige Chance!“, freut sich Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Digitalisierung wirkt auf alle Bereiche unseres alltäglichen Lebens. Deswegen wollen wir als moderne Stadtverwaltung gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, mit allen Akteuren der Zivilgesellschaft sowie der Politik den Wandel in eine digitale Zukunft aktiv gestalten – für und mit den Menschen.“

Innovationsquartier „Prinz-Leopold-Kaserne“

Die Stadt Regensburg sei im Kontext „Smart City“ bereits vielfach aktiv und erarbeite zum Beispiel als ausgewählte Kommune in einem Modellprojekt des Freistaates Bayern ein Integriertes Digitales Entwicklungskonzept für das Innovationsquartier „Prinz-Leopold-Kaserne“ im Osten der Stadt, das richtungsweisend für die zukünftige Quartiersentwicklung in Regensburg und anderen Städten sein soll. Aufbauend auf einer vom Stadtrat bereits beschlossenen Rahmenstrategie mit ersten Leitlinien einer Smart City Regensburg und im Einklang mit dem aktuell in Arbeit befindlichen Stadtentwicklungsplan 2040 war die Bewerbung zur Modellregion der nächste Schritt.

In Anbetracht der vielfältigen ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen, die durch die gegenwärtige Corona-Krise auf vielen Ebenen aktuell noch verstärkt wurden, gelte es, diese Rolle in einer beständig wachsenden Stadt mittels eines strategisch durchdachten digitalen Ökosystems sowie einer gesamtheitlichen Smart-City- Strategie zu festigen und den Standort damit nachhaltig zukunftsfähig zu machen.

Wirtschafts-, Wissenschafts- und Finanzreferent Prof. Dr. Georg Stephan Barfuß erklärt: „Die Auswahl der Stadt Regensburg als Smart-Cities-Modellprojekt ist ein deutliches Zeichen für unseren Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Die Förderung ist ein zentraler Baustein, um die Innovationsregion Regensburg nachhaltig weiterzuentwickeln. „Regensburg Next“ könne auf ein ausgezeichnetes lokales Netzwerk zurückgreifen und gewinne enorm an Kraft und Geschwindigkeit.

Es gibt zwei Phasen

Das Förderprojekt sieht eine einjährige Phase A vor, in der die Stadt Regensburg eine Smart-City-Strategie für die Gesamtstadt Regensburg entwickelt und fünf erste Smart-City-Impulsprojekte gestartet werden, sowie eine vierjährige Phase B zur Umsetzung der Strategie im Rahmen von weiteren Impulsprojekten.

Mit der Förderzusage kann die Phase A zeitnah gestartet werden. Sie umfasst neben der Strategieentwicklung folgende Projekte: Das „Co-Creative-Lab“ beschreibt die Auseinandersetzung mit den räumlichen Lücken – den Leerständen – der Stadt, um mit den Akteurinnen und Akteuren der Kreativwirtschaft gemeinsam Zukunftsräume zu entwickeln, die Belebung initiieren. „Bei Smart Move“ geht es um den Aufbau einer nachhaltigen und smarten Mobilität für die Aufgaben und Serviceleistungen der Stadtverwaltung Regensburg.

Die Documente sind die Aushängeschilder des Welterbes Regensburg. Sie sind nicht barrierefrei zugänglich. Mittels eines Raumes, der nur aus Bildschirmen und Lautsprechern besteht, sollen die Documente für alle erlebbar gemacht werden. Im Rahmen des Konzepts „Neue Horizonte Altstadt“ werden Ideen- und Projekte zur Revitalisierung der historischen Altstadt erarbeitet. Ein Wohnquartier soll einen digitalen Energiezwilling bekommen. Der macht Energieströme (Wärme, Strom) und gleichzeitig mögliche Synergien für eine wirtschaftliche Energieversorgung sichtbar. Wie bei vielen Zukunftsthemen werde die Stadt ihre Smart-City-Aktivitäten in enger Abstimmung mit dem Landkreis Regensburg planen und umsetzen, und damit die gesamte Region als sichtbaren Leuchtturm etablieren, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

Erfreut über die Förderund zeigte sich auf die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder: „Die Stadt hat sich mit einer überzeugenden Strategie und ihrem Konzept Regensburg next, das technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen beinhaltet, für die gesamte Stadt beworben“, schreibt Schieder in einer Pressemitteilung. Dafür sei viel Vorarbeit der Verantwortlichen nötig gewesen, die sich nun ausgezahlt habe.