Amtsanmaßung
Mit Eberhofer-Jacke in Polizeikontrolle

Eine Faschingsgaudi endete für einen Vohenstraußer Postboten mit einem Strafbefehl. Doch jetzt zahlt der echte Eberhofer.

16.09.2019 | Stand 16.09.2023, 5:25 Uhr
Heinz Klein

Der echte Eberhofer, Sebastian Bezzel, mag Leberkäs. Ob er zum „Leberkasfestl“ von Markus Schmid nach Moosbach kommt? Foto: © 2019 Constantin Film Verleih/Constantin Film/obs |

Wegen eines Faschingsschmarrndramas kommt der Vohenstraußer Postbote Markus Schmid als „falscher Eberhofer“ nun zur Kinopremiere des kommenden Eberhofer-Films mit dem Titel „Kaiserschmarrndrama. Dabei fing das Ganze gar nicht als Drama, sondern als Gaudi an. Der 24-jährige Postbote aus Vohenstrauß beschloss, mit einem Kumpel zum Moosbacher Weiberfasching, dem „naschn Pfinsta“, zu gehen. Die Zwei traten dort als Rita Falks berühmtes Polizistenduo Eberhofer und sein Detektiv-Kumpel Rudi Birkenberger auf. Markus Schmid hatte schon vorher am Flohmarkt eine Polizei-Lederjacke und ein Polizei-Hemd mit Hoheitszeichen erstanden.

Ein Drama in drei Akten

Der zweite Akt im Drama war ein Strafbefehl der Staatsanwaltschaft wegen Amtsanmaßung und Titelmissbrauchs über 60 Tagessätze je 30 Euro (1800) Euro. Den akzeptierte Markus Schmid nicht und weil die Staatsanwaltschaft hart blieb, traf man sich nun zum dritten Akt des Dramas vor dem Weidener Amtsgericht. Die Sache mit dem Titelmissbrauch blieb allerdings stehen, nur die Zahl der Tagessätze reduzierte der Amtsrichter von 30 auf 15.

Der echte Eberhofer zahlt für den Falschen

Das war’s aber nun mit den Dramen. Am Montag um 11 Uhr klingelte bei Markus Schmid das Telefon. Die Produktionsfirma Constantin aus München informierte den „falschen Eberhofer“, dass der richtige Eberhofer Sebastian Bezzel die inzwischen reduzierte Geldstrafe von 450 Euro übernehmen wolle. Zudem hatte bereits ein Sympathisant begonnen, im Rahmen einer Facebook-Fundraising-Aktion zu sammeln. Am Montagmittag waren bereits 185 Euro beisammen.

Jetzt kommt das Happy End

Und damit am Ende alles gut ist, hat Markus Schmid nun angekündigt, den Erlös in ein „Leberkasfestl“ in Moosbach für alle Unterstützer zu investieren. Das hat er bereits mit dem Moosbacher Bürgermeister Hermann Ach besprochen, der der Mittelbayerischen das ganze Drama mit Happy End erzählte. Der mag nämlich beide: den richtigen Eberhofer und vor allem auch den falschen. Deshalb war er auch beim Gerichtstermin vor Ort und hilft nun, das „Leberkasfestl“ zu realisieren. „Alle helfen mit – und meine Frau hat schon versprochen, den Leberkäs zu backen“, freut sich der Bürgermeister. Ein Traum wäre es jetzt natürlich noch, wenn auch Filmstar Sebastian Bezzel zum „Leberkasfestl“ nach Moosbach käme. Markus Schmid hat ihn jedenfalls eingeladen. Und weil er nicht nachtragend ist, den Polizisten auch.

Übrigens: Das Polizeijackerl hat er nicht mehr bekommen. Es wurde vom Amtsgericht „kassiert“.