Gesundheit
Mit Kreativität gegen Demenz

Eine Woche lang klären Vorträge, Beratungs- und Mitmachangebote über die Erkrankung auf. Auch Bewegung kann helfen.

14.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:32 Uhr
Kreativ zu sein kann helfen, das Fortschreiten der Demenz einzuschränken. Dafür gibt es spezielle Therapie-Angebote. −Foto: Maria Kammermeier

Es ist eine Diagnose, die Betroffene und Angehörige verunsichert. Filme, wie der Streifen „The Father“ mit Anthony Hopkins in der Hauptrolle, sensibilisieren für das Thema, tragen aber auch dazu bei, Ängste zu schüren. „Es gibt unterschiedliche Ausprägungen von Demenz“, erklärt Maria Kammermeier, Vorständin der Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz e.V. Der Verein feiert aktuell sein 25-jähriges Bestehen.

Ein großer Teil der Erkrankten wird der Diagnose Alzheimer zugeordnet. Allgemein lässt sich sagen: „Bei Personen mit Demenz lässt die geistige Leistungsfähigkeit nach und es kommt zu Verhaltensauffälligkeiten verschiedener Ausprägung“, sagt die Expertin und verweist auf leichte, mittlere und schwere Verläufe.

Die Alzheimer Gesellschaft wird fast ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen, die auch einen Helfer-Kreis bilden und neben Beratungen selber aktiv werden, wenn Betroffene oder ihre pflegenden Angehörigen Unterstützung benötigen. Steht die Diagnose im Raum, haben Betroffene meist eine Vielzahl von Fragen zur Krankheit, benötigen Hilfen und suchen nach Möglichkeiten, um den Verlauf der Demenz einzudämmen. Die Alzheimer Gesellschaft berät das ganze Jahr über, doch bei der Woche der Demenz können Hilfesuchende in geballter Form Informationen bekommen.

Therapieangebote kennenlernen

Höhepunkt ist der Aktionstag der Alzheimer Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Seniorenamt der Stadt am Sonntag. Von 10.15 Uhr bis 16 Uhr gibt es im Treffpunkt Seniorenbüro-Aktivzentrum am Theodor-Heuss-Platz neben vielen Informationen auch Angebote zum Mitmachen. Die Veranstaltung startet mit „DemWalk“, einem Nordic-Walking-Angebot im Hegenauer Park. „Bewegung kann den Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen“, erklärt Kammermeier. Vor Ort können Interessierte Therapie-Angebote kennenlernen und selbst ausprobieren. Es sollen dabei Körper, Seele und Geist gleichermaßen angesprochen werden und Menschen mit Demenz auf verschiedenen körperlichen und geistigen Ebenen aktiviert werden. Darüber hinaus präsentiert sich die Demenzwerkstatt. Zudem soll ein Chor für Menschen mit und ohne Demenz ins Leben gerufen werden. „Singen ist ein Königsweg zum Demenzkranken“, betont Kammermeier. „Das bringt geistige Aktivität in Gang.“ Alle Angebote will die Alzheimer Gesellschaft ab Oktober regelmäßig in Kursen anbieten. Weitere Informationen dazu finden Interessenten unter www.oberpfalzheimer.de/angebot.

Am 15. September von 18 bis 20.30 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, aus erster Hand zu erfahren, wie sich Demenz anfühlt. Bei dem Vortrag, „Eine Reise durch die Welt der Demenz - erleben statt zusehen“ berichtet eine Betroffene von ihren Erfahrungen. Zudem gibt es in einem Erlebnis-Parcours die Möglichkeit, die Erkrankung am eigenen Leib zu spüren.

Die anschließende Diskussion wird von der Redakteurin Isolde Stöcker-Gietl von der Mittelbayerischen Zeitung moderiert. Da die Anzahl der Teilnehmer vor Ort aufgrund der Pandemie begrenzt ist, gibt es die Möglichkeit, online dabei zu sein. Weitere Informationen dazu gibt es unter www.ukr.de/service/Veranstaltungen/ index.php. Die Teilnahme kostet fünf Euro.

Lokale Allianz gegründet

Am 21. September von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr lädt das Krankenhaus Barmherzige Brüder ins Paul-Gerhard-Haus zum Thema „Vergesslichkeit im Alter - Diskussion und Beratung“ ein. Das Angebot ist kostenfrei. Weitere Infos und Anmeldewege finden Interessenten unter www.barmherzige-regensburg. de/medien/veranstaltungen.html. Um verstärkt über Verlauf, Unterstützungsangebote und Therapien zu informieren, bilden seit vergangenem Herbst das Seniorenamt der Stadt und die Alzheimer Gesellschaft Oberpfalz gemeinsam mit dem Krankenhaus Barmherzige Brüder, dem Universitätsklinikum, den medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz und der Ostbayerischen Technischen Hochschule die „Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“.