Sieger
Münchner Architekten haben die Nase vorn

Das Werner-von-Siemens-Gymnasium wird bis 2025 modernisiert. Der Entwurf des Büros Schwinde überzeugte die Jury.

18.09.2020 | Stand 16.09.2023, 4:40 Uhr
Daniel Steffen
Architekt Peter Schwinde stellte den Entwurf seines Teams vor. −Foto: Daniel Steffen

Der Gewinner des Architektenwettbewerbs für die Erweiterung und den Umbau des Werner-von-Siemens-Gymnasiums steht fest: Eine dreizehnköpfige Jury unter dem Vorsitz des Architekten Professor Michael Gänssler hatte sich einstimmig für den Entwurf des Münchner Architektenbüros Schwinde entschieden. In der Turnhalle des Gymnasiums gratulierten Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Planungsreferentin Christine Schimpfermann den Gewinnern und lobten auch die übrigen 30 Architekten-Teams, die an dem europaweit ausgeschriebenen Realisierungswettbewerb teilgenommen hatten.

Besonders freute die Oberbürgermeisterin auch, dass sich mit dem Büro Diezinger auch Architekten aus Regensburg auf den vorderen Rängen platzierten: Mit ihrem Entwurf erreichten sie Platz drei – und der zweite Rang ging an die AFF Architekten aus der Bundeshauptstadt Berlin.

Die Entscheidung war vor einer Woche am Ort der Siegerehrung gefallen, insgesamt waren laut Maltz-Schwarzfischer „elf der eingereichten Arbeiten in die engere Auswahl gekommen“. Platz vier erreichte das Büro MVM + Starke Architektur aus Köln. Alle Arbeiten sind bis Sonntag in der Einfachturnhalle des Gymnasiums ausgestellt und für die Öffentlichkeit einsehbar.

Dem Wettbewerb vorausgegangen war ein einstimmiger Entscheid des Stadtrats im Juli 2019, die Schule umfangreich zu erneuern und zu erweitern. Maßgabe war, den 2005 fertig sanierten Westflügel der Schule zu erhalten, ebenso wie die Sport-Außenflächen mindestens in der bestehenden Größenordnung. Zudem hatte die Schule ein pädagogisches Konzept erarbeitet, das nach Möglichkeit in den Entwürfen berücksichtigt werden sollte. Eine besondere Schwierigkeit stellte das vergleichsweise kleine Schulgelände dar, was die Architekten dazu bewegte, die Baukörper kompakt zu konzipieren.

Nach Auffassung aller Jury-Mitglieder war dies dem Münchner Büro Schwinde am besten gelungen. So sieht das Architektenbüro in seinem Entwurf eine „Stapelung der Nutzung“ vor, was bedeutet, dass die Klassenräume oberhalb der vorgesehenen Vierfachturnhalle angelegt sind. Auch das Konzept einer aufgelockerten kompakten Bauform überzeugte die Jury.

Wie die Oberbürgermeisterin betonte, soll die Baumaßnahme abschnittsweise im laufenden Schulbetrieb durchgeführt werden, da für die Schüler keine Ausweichmöglichkeiten bestünden. Der Schul-Neubau ist für den Bedarf von 1600 Schülern ausgelegt und soll insgesamt 54 Klassen beherbergen. Mit dem Neubau vergrößert sich die Schule von bislang fünf auf sechs Züge. Laut städtischer Beschlussvorlage ist die Bauzeit von 2022 bis 2025 angesetzt, die Gesamtkosten der Maßnahme werden derzeit auf 47,4 Millionen Euro geschätzt.