auftritt
Musiker im Wettstreit auf der Bühne

Die Bigbands der Domspatzen und vom Von-Müller-Gymnasium melden sich auf der Bühne zurück.

16.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:25 Uhr
Michael Scheiner
Die Bigbands des Domspatzen und des Von-Müller-Gymnasiums traten beim Jazzclub zu einer Bigband Battle an. −Foto: MICHAEL Scheiner

„Wer hat denn das Metallica-Album zu Hause stehen?“ Vereinzelt geht im voll besetzten Leeren Beutel der eine oder andere Finger in die Höhe, als Sebastian Glas nach dem Black Album der Band fragt. „Auf Kassette“ ruft eine Zuhörerin dem Leiter der Bigband des Von-Müller-Gymnasiums zu. Von diesem Album habe man einen berühmten Song mit „einem Riff für die Ewigkeit“ für die Bigband gewählt, sagt Glas. Und schon zählt Schlagzeuger Simon „One, two, three“ – das „…four“ geht im Schlagzeuggewitter unter. In wenigen Minuten ergießt sich ein kraftstrotzender Heavy-Metal-Song über die Zuhörer: Nach einer Schrecksekunde gehen die voll auf den mächtigen Groove der jungen Bläser ab. Die im Kontext einer Bigband Battle so überraschende wie mitreißende Metal-Nummer, die auch von der Jazzpianistin Youn Sun Nah interpretiert worden ist, markierte den uneinholbaren Wendepunkt in der Gunst des Publikums. Von da an konnten die deutlich mehr als 20 jungen Musiker nichts mehr falsch machen, sie hatten das als Bigband Battle angekündigte gemeinsame Konzert der zwei Schulbands für sich entschieden.

Die unterbesetzte Domspatzen Bigband hatte ihr Set vorher mit dem vielfach wunderbaren Herbie-Hancock-Song vom „Watermelon Man“ abgeschlossen. Beim Übergang zum funkigen „Chameleon“, präsentiert von der VMG-Bigband, war noch nicht klar, wohin sich die Stimmung des Publikums neigen würde. Die bereits etwas älteren Domspatzen hatten zuvor den mit Eltern, Freunden und Mitschülern voll besetzten Jazzclub mit dem kraftvollen Blues „Kansas City“ und einer überzeugenden Instrumentalversion des Stevie-Wonder-Hits „Isn’t she lovely“ für sich eingenommen. Gegen die mit acht Saxofonen besetzte VMG-Section und deren charismatischen Bandleader hatten sie letztlich aber keine Chance, diese Position zu halten. (mic)