Party Nacht in Blau lockt schon zum 13. Mal
Kleinkunst, Lokalmatadore, Weltmusik – am Samstag steigt das Kulturevent rund im die Ostdeutsche Galerie in Regensburg.

Regensburg.Das Dutzend ist voll – am Samstag, 5. August, geht die 13. Rewag Nacht in Blau über die Bühne. Gewohnt bunt, lässig, abwechslungsreich aber auch musikalisch anspruchsvoll präsentiert sich das Regensburger Kult-Open-Air-Festival im Stadtpark auch dieses Jahr. Die Besucher dürfen sich ab 17 Uhr auf diverse musikalische Stilrichtungen von Jazz über Salsa und Rock bis hin zu Balkanpop freuen. Darüber hinaus gibt es heuer Tuchakrobatik, Lesungen und Tanzeinlagen. Die kleinen Gäste können sich im Stadtpark-Kindergarten Geschichten und Musik anhören. Für Nachtschwärmer ganz neu: Im Parkside findet ab 23.30 Uhr eine After-Show-Party mit Live-Musik statt.
Wie fällt der Rückblick auf zwölf Jahre „Nacht in Blau“ aus? Judith Baumgarten vom Orphee lacht: „Wir haben damals bei der Premiere – Orphee-typisch – einfach das gemacht, was uns gefällt. Und damit ganz offensichtlich den Nerv der Leute getroffen. Wir hätten nie mit derart viel Zuspruch gerechnet. Aber das Festival ist gewachsen und hat sich in den Folgejahren fest im Regensburger Veranstaltungskalender etabliert. Das freut uns natürlich.“
„Es ist gut so, wie es ist“
Orphee-Chef und Mitorganisator Cornelius „Neli“ Färber erklärt: „Wir haben klein angefangen in dem Bestreben, mal über den Regensburger Tellerrand hinauszublicken. Außerdem waren und sind viele Open Airs eher eindimensional – es geht entweder um Jazz oder Klassik oder Techno. Bei der Rewag-Nacht in Blau sollte für jeden Geschmack und für alle Generationen was dabei sein; umfassend, vielfältig und in ungezwungener Atmosphäre. Einfach im Gras liegen und lauschen oder mit Freunden irgendwo sitzen und das Flair von Musik im Park genießen. So ist es auch heute noch.“ Und wie sieht es mit der weiteren Entwicklung aus? „Größer braucht das Festival nicht zu werden. Es ist gut, so wie es ist.“
Das komplette Programm finden Sie in unserer Grafik:
2017 gibt es vier Bühnen: Zusätzlich zur Haupt-, See- und Säulenbühne spielen auf der Parkside-Bühne „Jazz Police“ ab 18.30 Uhr und danach „Rosantique“. „Jazz Police“ interpretieren Songs von Miles Davis, Michael Jackson, Sinatra oder Sting ganz neu. „Rosantique“ ist eine Jazz-Sängerin der italienischen Electroswing-Szene. „Sie bringt frischen Wind in den Swing und Jazz der 20er-, 30er- und 40er-Jahre, was sich sowohl in der Musik als auch in ihren Kostümen widerspiegelt“, verrät Judith Baumgarten. „Für unseren Abend bringt Rosantique einen Mailänder Saxophonisten mit. Mit diesen beiden Musikern werden wir die Nacht bei der After Show Party ausklingen lassen.“
Kleinkunst und Tuchartistik
Generell bleiben die Veranstalter ihrer Linie treu, größere Acts mit Kleinkunst und leisen, filigranen Geschichten wie der Tuchartistik von Sol Air, den Lesungen junger Regensburger Schauspielerinnen und den Tanzeinlagen von Nylea Mata Castilla und Amalia Darie zu kombinieren. Passend zur Ausstellung im Grafiksaal „Gegenstand: Widerstand“ und „Artige Kunst – Kunst und Politik im Nationalsozialismus“ in der Ostdeutschen Galerie werden Texte gelesen, die sich mit Krieg, Vertreibung und Holocaust befassen. Der Tanz beschäftigt sich mit Begrenzung, Einengung und Befreiung.
Hier sehen Sie einen Lageplan:
„Manche Ecken im Park behalten Straßenkunst-Charakter, es geht nicht nur um fette Bands wie beim Bürgerfest. Was ich bei der Nacht in Blau so mag: Der Gast kann sich einfach ohne Plan reinschmeißen und das Fest kommt zu ihm, selbst wenn er nur rumsitzt oder durchschlendert. Es passiert immer irgendwo etwas“, sagt Färber. Wie immer macht’s die Mischung: Lokale und überregionale Künstler bieten Musik aus Regensburg mit eigenen Texten oder Urlaubsfeeling aus der halben Welt.
Am Tag vor der Nacht in Blau steigt die Rewag-Klassik. Mehr dazu lesen Sie hier!
Große musikalische Bandbreite
Während sich Neli Färber besonders auf den Hauptact „Rafaelito Y Su Tumbao“ – ein feuriges Salsa-Orchester um den Peruaner Rafael Pareja – freut, ist Judith Baumgarten überglücklich, dass man endlich mal „Gankino Circus“ verpflichten konnte. „Wir haben es schon mehrfach versucht, aber es gab immer Terminkollisionen.“ Die vier Musiker bieten einen verrückten Mix aus braven fränkischen Volksliedern, kabarettistischen Einlagen und schrägen Rhythmen. „Mein Tipp wäre auch „Tourists In A Daydream“ – Regensburger Pop-Funk mit guten eigenen Texten“, sagt Baumgarten. Die Palette der diesjährigen Nacht in Blau reicht von Gypsy Jazz über Didgeridoo und urbaner Weltmusik bis hin zu französischen Chansons.
Rückblick: Die Rewag-Nacht 2016 in Regensburg zog 15000 Besucher an.
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