Tradition
Neuer Domkapellmeister ist im Amt

Christian Heiß tritt am 15. September erstmals mit den Domspatzen auf. Er führt eine über 1000-jährige Tradition fort.

03.09.2019 | Stand 16.09.2023, 5:34 Uhr

Domkapellmeister Christian Heiß Foto: Christian Klenk

Die Regensburger Domspatzen haben seit September einen neuen Leiter: Christian Heiß tritt das Amt des Domkapellmeisters an und führt eine über 1000-jährige Tradition fort. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe, vor allem auf die Buben und Männer, mit denen ich zukünftig täglich arbeiten kann“, sagte Christian Heiß bei seiner Ankunft in der Reichsstraße. Für ihn als Kirchenmusiker sei es das Größte, bei den Domspatzen zu arbeiten. „Darüber gibt es für mich in der katholischen Kirchenmusik nichts mehr. Auf die Domspatzen wird geschaut“, so Heiß. Der erste öffentliche Auftritt des neuen Domkapellmeisters ist am Sonntag, 15. September, um 10 Uhr bei der Messe im Dom. Christian Heiß dirigiert dann seinen Chor mit der Missa „Vidi speciosam“ von Tomas Luis de Victoria, einem spanischen Komponisten des 16. Jahrhunderts.

Heiß und Organisten verbindert gute Freundschaft

Christian Heiß wird die Klangtradition der Domspatzen fortführen. Die Regensburger Domspatzen sind der Chor der Kathedrale von Regensburg. Sie stehen als solcher in einer über 1000-jährigen Tradition und gehören damit zu den ältesten Knabenchören überhaupt. Die Domspatzen sind seit jeher der Markenkern der Regensburger Dom-Musik. Zu dieser gehöre im Übrigen auch unverzichtbar die Orgelmusik, so Heiß. Mit dem Regensburger Dom-Organisten verbinde ihn seit Jahren eine gute Freundschaft. Mädchen werden auch zukünftig nicht bei den Regensburger Domspatzen mitsingen. „Die Stimmen von Mädchen und Jungen entwickeln sich bei Heranwachsenden ganz verschieden“, sagt Heiß aus Erfahrung. Ein Knabenchor habe eine ganz eigene Klangqualität und auch heute noch seine Berechtigung. Der neue Domkapellmeister verfügt gleichwohl über Erfahrungen in der Leitung von Mädchenchören. Er schätzt diese als eigene Kategorie. „Auch Mädchen können natürlich hervorragend singen und musizieren. Es gibt an anderen Kathedralen ganz hervorragende Mädchenchöre“, sagt Heiß.

Heiß möchte Büchners Weg weitergehen

Christian Heiß möchte den Weg der Offenheit und Transparenz seines Vorgängers Roland Büchner weitergehen. „Die Domspatzen haben die Fälle von Gewalt aus den 50er bis 90er Jahren, auch mit Hilfe des Bistums und seines Bischofs, vorbildlich aufgearbeitet“, sagt der Domkapellmeister. Seine Aufgabe wird es nun sein, diesen Weg weiter zu gehen. Seit 2002 gebe es im gesamten Haus ein Präventionskonzept, welches ständig weiterentwickelt und gelebt werde.

Christian Heiß ist 52 Jahre alt und stammt aus Greding im mittelfränkischen Landkreis Roth. Er war selber Domspatz, absolvierte danach das Studium der Kirchenmusik mit dem Fach Orgel an der Musikhochschule in München. Dann war er als Kirchenmusiker im baden-württembergischen Ravensburg und ab 1999 Domorganist in Eichstätt. 2002 wechselte er in der Nachfolge von Professor Wolfram Menschick in das Amt des Eichstätter Domkapellmeisters. In dieser Funktion leitete er die Chöre der Eichstätter Dom-Musik. Zudem trug er bis zu seinem Wechsel nach Regensburg auch als Diözesanmusikdirektor und Leiter des Amtes für Kirchenmusik die Verantwortung für die diözesane Kirchenmusik im Bistum Eichstätt. Heiß ist verheiratet und hat drei Kinder.